Beschreibung
Der Gute Weg, der ein reibungsloses, zügiges Vorankommen ohne Gefahr und Hinderung ermöglicht und damit die essentielle Grundlage einer vernetzten, raum- und distanzkomprimierten - kurz: mobilen - Gesellschaft repräsentiert, ist kein frommer Wunsch ausschließlich von Straßennutzer:innen der Gegenwart. Wie die Studie anhand einer praxeologischen Analyse zeigt, war außerurbane Verkehrsinfrastruktur wesentliches Fundament der vormodernen Gesellschaft; sie war Alltagsobjekt, das zum Kristallisationspunkt politischer und sozialer Dynamiken wurde. Besonders deutlich wird, dass vormoderne Fortbewegung von Umwelteinflüssen, natürlichen Ressourcen und lokalen Erhaltungsmaßnahmen abhängig war. Die Studie analysiert mikrohistorisch die komplexen, materiellen Bedingungen für Mobilität im 16. Jahrhundert und trägt zugleich dazu bei, frühneuzeitliche Staatsbildung dezidiert aus einer Perspektive des bottom up zu erforschen.
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Autorenportrait
Alexander Denzler ist Privatdozent der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Schlagzeile
Die sichere Fortbewegung zu Fuß oder mittels Tieren und Fuhrwerken war ein Kernanliegen der vormodernen Gesellschaft. Entscheidende Grundlage hierfür war die außerurbane Verkehrsinfrastruktur, die in der vorliegenden Studie erstmals für das 16. Jahrhundert in den Mittelpunkt einer praxeologischen Analyse gestellt wird. Deutlich werden dabei die gleichermaßen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Implikationen der Mobilität in Abhängigkeit variabler Naturbedingungen, baulicher Ressourcen und (über-)lokaler Erhaltungsmaßnahmen.