Beschreibung
Diskussionsbeitrag / Streitschrift aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Jahr 2015 stellte das Thema der Eheöffnung für Paare, die nicht heterosexuell sind, immer wieder in den medialen Fokus. Ohne ein konkretes Ergebnis ist dieser bisher wieder versiegt; die USA haben in der Zwischenzeit die Ehe geöffnet. Die Ehe als ganzheitlichen Begriff für das Institut einer Liebesverbindung zwischen zwei Personen aufzufassen, ist jedoch kein Selbstzweck. Die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Querverbindungen, die ein ganzheitlicher, geöffneter Ehebegriff mit sich bringen, werden durch den Autor analysiert und stellen dar, weshalb Deutschland die Ehe nun öffnen sollte und dadurch keinen Schaden zu erwarten hat. Ebenso wird ein Weg hin zur Eheöffnung aufgezeigt, der nicht nur politische, sondern auch wichtige umspannende soziale Entwicklungen einbezieht. In diesem Kontext werden Begriffe wie Homo-, Trans- und Xenophobie umfassender und praxisnah untersucht: Darauf aufbauend erfolgt die Darstellung, welche Schwächen zur umfassenden Umsetzung der Menschenrechte und der Gleichberechtigung von nichtheterosexuellen Menschen noch beseitigt werden müssen: Sie erfolgt ausgehend von der Betrachtung der ersten Ansätze von Schulbildungsplänen, die sexuelle Vielfalt ebenso als Aspekt unserer sozialen Gemeinschaft thematisieren. Die Überführung einer Vielzahl unsachlicher gegnerischer Argumente durch die Untersuchung der eigentlichen Inhalte der Bildungspläne lässt den Leser erahnen, dass sexuelle Vielfalt ein emotionales und leidenschaftlich, niemals nüchtern diskutiertes Thema ist. Die vielen Argumente, die der Autor für einen sachlichen und zukunftsweisenden Umgang damit präsentiert, sind daher auch der Schlüssel hin zu einer sachlicheren, respekt- und gehaltvolleren Diskussion, die Ängste nimmt und gleichzeitig friedensstiftend wirken kann. Der mündigere Umgang mit sexueller Vielfalt wird somit nach einer Betrachtung der Entwicklungen Frankreichs und der USA für Deutschland anhand des Postulats der Öffnung von Ehe und Adoption für alle Paare entwickelt. Die Darstellung zeigt, dass das Thema aufgrund seiner Vernetzung wesentliche Auskünfte darüber geben kann, wie reif das Menschenrechtsbewusstsein und soziale Entwicklungspotential unserer Gesellschaft ist. Die Debatte um das Zugestehen von Rechten, Grundrechten und Anerkennung für Minderheiten lässt zudem Schlüsse für vergleichbare Diskussionen zu: Der Leser soll befähigt werden, das Thema aus der Perspektive von Inklusion(-spolitik) zu betrachten und seinen eigenen Blick zu schärfen.
Autorenportrait
Robert Ziegler ist Wirtschaftsinformatiker (derzeitiger Schwerpunkt: Systementwicklung, v.a. ABAP) in Berlin und sucht behend nach neuen Wegen, Menschen für sinnstiftende Aktivitäten zu aktivieren. Zentrale Rollen spielen hierbei Vielfalt, Kreativität, Motivation, Selbstmanagement und zukunftsweisende Innovation.