Beschreibung
DAS PREISGEKRÖNTE MEISTERWERK VON ALAN MOORE UND BRIAN BOLLAND Batmans Erzfeind, der Joker, ist auf freiem Fuß. Das Verbrechen, das er diesmal geplant hat, ist ein grausamer Witz, dessen beißende Pointe den Dunklen Ritter tief in der Seele erschüttern wird. Die Opfer sind Batmans alter Freund Commissioner James Gordon und dessen Tochter Barbara. Ein grauenvoller Albtraum nimmt seinen Lauf THE KILLING JOKE gehört zu den einflussreichsten Batman-Geschichten und definierte seinerzeit die Figur des irren Batman-Widersachers neu. Geschrieben von Comic-Ikone Alan Moore (WATCHMEN, V WIE VENDETTA) und gezeichnet von Brian Bolland, der sich mit diesem Band ein Denkmal setzte.
Autorenportrait
ALAN MOORE ist der wichtigste und einflussreichste Comic-Autor der Moderne. Der 1953 geborene Engländer machte sich zunächst auf dem britischen Markt einen Namen, wo er z. B. das Serial Halo Jones im legendären Science-Fiction-Magazin 2000 AD veröffentlichte und andernorts Miracleman und Captain Britain publizierte. Mitte der 1980er definierte Moore für DC in SWAMP THING das Sumpfding und den Monsterhorror neu - das war der Beginn der britischen Invasion des US-Comics, im Zuge derer Grant Morrison, Neil Gaiman und andere Moore über den großen Teich folgten. Zwischen 1986 und 1987 legten Alan Moore und Zeichner Dave Gibbons bei DC Comics WATCHMEN vor und hoben damit das Medium und speziell das Superhelden-Genre auf ein völlig neues Level - Moore und Gibbons setzten mit ihrem Werk, das bis heute mehrere Generationen Kreativer und Fans beeinflusste, neue Maßstäbe. Weitere Comic-Highlights, die Moore schrieb, sind das Jack the Ripper-Epos From Hell mit Eddie Campbell, SUPERMAN: WAS WURDE AUS DEM MANN VON MORGEN? mit Curt Swan und anderen, die Dystopie V WIE VENDETTA mit David Lloyd und die Lovecraft-Neuinterpretation Providence mit Jacen Burrows. Moore verfasste auch Geschichten mit Helden wie Spawn, Green Lantern, Vigilante, den WildCats oder Supreme sowie die ersten Bände der postapokalyptischen Serie Crossed +Einhundert und hatte mit Americas Best Comics um den Jahrtausendwechsel herum ein eigenes Imprint bei WildStorm, wo er z. B. TOP 10 mit Gene Ha, TOM STRONG mit Chris Sprouse, PROMETHEA mit J. H. Williams III und DIE LIGA DER AUSSERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN mit Kevin ONeill lancierte. Darüber hinaus veröffentlichte Moore den meta-pornografischen Comic Lost Girls mit seiner heutigen Frau Melinda Gebbie, Romane wie Jerusalem, Prosa-Kurzgeschichten, Gedichte und Songs. Ende 2022 erschien zudem die Story-Sammlung Illuminations. Alan Moore, der in Northampton lebt und die Grenzen des Comics durch seine Ausnahmewerke immer mehr erweiterte, wurde mehrmals mit dem Eisner Award, dem World Fantasy Award, dem Bram Stoker Award, dem Max-und-Moritz-Preis und anderen Auszeichnungen bedacht. BRIAN BOLLAND wurde 1951 im englischen Butterwick geboren und studierte zunächst Grafikdesign. Anfang der 1970er näherte er sich über britische Underground-Magazine und Fanzines der professionellen Comic-Szene und zeichnete einige Episoden für den Zeitungscomicstrip Jeff Hawke. Als Zeichner der Panel-Abenteuer von Judge Dredd auf den Seiten des legendären, prägenden britischen Comic-Magazins 2000 AD feierte Bolland schließlich früh große Erfolge und zählt heute zu den beliebtesten Dredd-Künstlern aller Zeiten. Ende der 1970er gehörte Bolland zu den ersten Kreativen von den britischen Inseln, die für die US-amerikanischen Verlage tätig wurden. Bei DC erschien neben BATMAN: THE KILLING JOKE unter anderem der von Bolland gezeichnete Zwölfteiler CAMELOT 3000 von Autor Mike W. Barr, eine der ersten nicht mehr auf Zeitungspapier gedruckten, direkt über den Comic-Fachhandel vertriebenen Maxiserien des Heimatverlags von Batman und Superman. Dazu kommen Storys in GREEN LANTERN, JUSTICE LEAGUE OF AMERICA und MADAME XANADU. Als Autor und Zeichner steuerte er obendrein die in diesem Band enthaltene Story zu BATMAN: SCHWARZ UND WEISS bei, und er veröffentlichte die Comicstrips Mr. Mamoulian und The Actress and the Bishop. Überdies zeichnete der mit mehreren Eisner und Harvey Awards, dem Inkpot Award und anderen Preisen ausgezeichnete Bolland seit den 1970ern zahlreiche Comic-Titelbilder, unter anderem für Serien wie THE INVISIBLES, ANIMAL MAN, WONDER WOMAN, BATMAN: GOTHAM KNIGHTS, JACK OF FABLES, DIAL H - BEI ANRUF HELD und Tank Girl. Sein Artwork zierte zudem schon Plattencover von The Drifters, fantastische Rollenspielsysteme oder die Wild Cards-Anthologien von George R. R. Martin. 2006 erschien The Art of Brian Bolland, ein Artbook, das sich allein seiner Kunst widmet.
Leseprobe
NUR EIN FURCHTBARER TAG von Christian Endres Wie wurde der Joker zum Joker? Batmans ebenso wahnsinniger wie skrupelloser Erzfeind hat selbst schon diverse Varianten seiner Entstehungsgeschichte, seiner Origin also, zum Besten gegeben. Doch eine Version hat sich ins popkulturelle Gedächtnis geprägt, generationenübergreifend in die Erinnerungen von Lesern wie Kreativen gestanzt. Die Rede ist natürlich von BATMAN: THE KILLING JOKE, das Autor Alan Moore und Zeichner Brian Bolland 1988 inszenierten. Damals war übrigens gar nicht klar, ob die mit dem Eisner Award ausgezeichnete, bis heute begeisternde Geschichte überhaupt Teil des offiziellen Kanons von DC Comics war. Moore und Bolland wollten einfach eine großartige, für sich stehende Batman/Joker-Story inszenieren. Am Ende schufen die beiden Briten, wie wir heute wissen, die ultimative Batman/Joker-Geschichte. Dafür griffen sie u. a. Elemente aus dem 1951 erschienenen US-Heft DETECTIVE COMICS 168 von Bill Finger, Lew Sayre Schwartz und Win Mortimer auf, in dem sich herausgestellt hatte, dass der Joker einst als rot-behelmter Verbrecher Red Hood sein Unwesen trieb. Doch BATMAN: THE KILLING JOKE, eines der Überwerke des modernen Comics und der Batman- Mythologie, definierte nicht bloß die Entstehung und Vergangenheit des Jokers neu - es veränderte auch auf dramatische Weise den Kurs und die Zukunft von Jim Gordons Tochter Barbara, dem ersten Batgirl. Dass wir BATMAN: THE KILLING JOKE nach diversen Ausgaben in dieser Aufmachung neu auflegen, hat natürlich einen Grund - und der unterstreicht die Wichtigkeit und den Einfluss dieses Klassikers der Neunten Kunst. Denn 2023 erschienen mehrere Alben der zeitgenössischen Reihe BATMAN - ONE BAD DAY. Großartige Kreativteams fanden sich für neue, eigenständig zu lesende Graphic Novels über jeweils einen Schurken bzw. eine Schurkin ein, die der betreffenden Ikone einen neuen Dreh verpassten und ihre Origin oder ihr Wesen teils völlig neu betrachteten. Viele der Kreativen orientierten sich an BATMAN: THE KILLING JOKE, zollten dem Meisterwerk von Moore und Bolland durch ihre Geisteshaltung, direkte Referenzen oder das Neun-Panel-Seitenraster Tribut. Außerdem stellt BATMAN - ONE BAD DAY als Reihentitel bereits eine Verbeugung und Verbindung zum Evergreen dar. Immerhin sagte der Joker 1988 in BATMAN: THE KILLING JOKE, dass jeder Mensch in den Wahnsinn getrieben werden könne und er sich darin nicht von anderen unterscheide. Alles, was es bräuchte, sei ein furchtbarer Tag, also ein Bad Day. Und den hatte Bruce Wayne in seiner Kindheit bekanntlich ebenfalls, als seine Eltern bei einem Raubmord vor seinen Augen erschossen wurden