Beschreibung
Das vorliegende Buch greift die durch den Religionssoziologen Hubert Knoblauch formulierte Forderung [Erforscht die gelebte Religion!] in zweifacher Hinsicht auf. Erstens bietet es ausgewählte aktuelle Beispiele dafür, wo und wie Religion in ihren gelebt-populären Ausdrucksweisen im unübersichtlichen Alltag eine Rolle spielt. Wo lässt sich Religion "dingfest" machen, und wie wirkt sie sich in ihrer konfrontierenden Kraft oder in ihren hilfreichen Zeichen aus? Zweitens werden die zutage geförderten Ausprägungen von "gelebter Religion" historisch eingeordnet: [...] Überdies können die Leserinnen und Leser des vorliegenden Buches aus den historischen Vergewisserungen für ihr eigenes Religions- und Sozialleben umso mehr Orientierung ziehen.Aus der EinleitungAuch wenn immer mehr Menschen die Kirchen verlassen, weil deren Sinnangebote und Moralvorstellungen für sie an Plausibilität und Glaubwürdigkeit verloren haben, ist Religion im Alltag der Menschen offenbar höchst lebendig! Ob Tierfriedhöfe, Unfallkreuze am Straßenrand oder "Liebesschlösser" an Brückengeländern: Nach wie vor suchen Menschen nach Sinn - in ihrem Leben und darüber hinaus.Anhand dieser erstaunlichen Beispiele arbeitet Hubertus Lutterbach drei Grundkriterien heraus, die all diesen Phänomenen zugrundeliegen: das Streben nach Individualität, nach Authentizität und Ganzheitlichkeit und die Skepsis gegenüber der institutionalisierten Religion.Eine realitätsnahe Untersuchung zum Glaubensleben heute - mit übergreifenden Thesen.
Autorenportrait
Hubertus Lutterbach, Dr. theol., geb. 1961, ist Professor für Christentums- und Kulturgeschichte an der Universität Essen. Zahlreiche Veröffentlichungen, etwa zum Mönchtum, zur Sexualität im Mittelalter, zum Täuferreich in Münster, zur Gotteskindschaft und zum Personenkult im Christentum. Für seine herausragenden interdisziplinären Leistungen wurde er u.a. mit dem Fritz-Winter-Forschungspreis ausgezeichnet.
Inhalt
* Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" und andere Pilgerberichte* "Liebesschlösser" - Individualität in der Öffentlichkeit* Der Rücktritt von Margot Käßmann* "Einfach leben!" - Anselm Grün* Leben bis zum letzten Augenblick - Das Hospiz* Medizinisch tot, religiös fortlebend - Johannes Paul II.* Respekt für einen Suizidenten - Robert Enke* Zeichen der Gemeinschaft - Unfallkreuze am Straßenrand* Trauer um die Opfer - Das Loveparade-Drama* Verstorbene Haustiere - Was sie mit verstorbenen Menschen teilen
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