Beschreibung
Im Lauf des 12. Jahrhunderts hat das Lehnswesen seinen Charakter fundamental verändert: Ein lockeres Bündel von Rechtsgewohnheiten entwickelte sich zu einem komplexen Ordnungssystem. Der Band untersucht diesen Prozess erstmals auf breiter empirischer Grundlage für das Heilige Römische Reich im Hochmittelalter. Die einzelnen Beiträge hinterfragen die Konstrukte der Historiker zum Lehnswesen, analysieren Urkunden und andere Quellengruppen aus dem Raum zwischen Nordsee und Mittelmeer und fragen danach, inwieweit gesellschaftliche Phänomene und politische Ereignisse mit dem herkömmlichen Modell vom Lehnswesen adäquat erfasst werden können. In der Summe ergibt sich eine neue Sicht auf einen epochalen Wandel in der mittelalterlichen Herrschaftsorganisation.