Beschreibung
Unterschiedliche Wissensbestände um Magie, Zauberei und Hexerei wurden im Laufe des Mittelalters und der Frühen Neuzeit konstruiert, weitergegeben und umgedeutet. An dieser Etablierung von im weitesten Sinne >Hexenwissen< beteiligten sich konkrete Personen sowie alle zur Verfügung stehenden Medien. Aus historischer, kultur-, literatur- und sprachwissenschaftlicher Perspektive nähern sich in fünfzehn, zum Teil bebilderten Aufsätzen Forscherinnen und Forscher aus Luxemburg, Norwegen, der Schweiz und Deutschland diesen komplexen Phänomenen. Die Beiträge gehen zurück auf die 2011 in Luxemburg durchgeführte Tagung 'Wissenstransfer - Interdiszipli-näre Zugänge zur Vermittlung von Magie- und Zauberei-Imaginatio-nen' (Universität Trier, Geschichtliche Landeskunde, und Université du Luxembourg, Faculté des Lettres, des Sciences humaines, des Arts et des Sciences de l'Éducation). Thematisiert wird unter anderem, auf welchen Wegen Bestandteile des fluiden >Hexenwissens< verbreitet wurden, wie sie Einfluss auf die Verfolgungspraxis nahmen, wie die Vorstellung vom Hexensabbat entstand, welche Rolle Notare bei der Konstruktion gerichtsrelevanten >Hexenwissens< spielten, wie sich magisches Wissen in der hochmittelalterlichen Epik und in Zaubersprüchen etablierte, wie Teile des >Hexenwissens< sich mit Vorstellungen vom Wechselbalg, mit der Melusine-Legende oder Goethes 'Faust' verbanden. Das Spektrum der Beiträge reicht bis in die Gegenwart mit ihren neuen magischen Kulten und den feministischen Geschichtsumdeutungen der historischen >Hexen< zu vermeintlichen >weisen Frauen<.
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