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Corpus maleficus

Das Böse erwacht 2012 - Nostradamus-Trilogie 2, Thriller

Erschienen am 15.11.2010
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442375981
Sprache: Deutsch
Umfang: 476 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 18.4 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Denn das Böse erwacht 2012 … Vor achthundert Jahren schworen die Mitglieder des Corpus Maleficus, dem Teufel für alle Zeiten den Zugang zu unserer Welt zu verwehren. Doch gemäß einer Maya-Prophezeiung steht Satans Herrschaft über die Menschheit nun unmittelbar bevor. Die Einzigen, die dem Ende aller Tage jetzt noch im Wege stehen, sind ein amerikanischer Schriftsteller, ein pensionierter französischer Polizist und die Streiter des Corpus Maleficus – auch wenn sich die Mittel und Wege des Corpus kaum von denen des Teufels unterscheiden …

Autorenportrait

Mario Reading hatte bereits in zahlreichen Berufen gearbeitet – darunter als Reitlehrer in Afrika und Verwalter einer Kaffeeplantage in Mexiko –, bevor er sich zunächst dem Schreiben von Sachbüchern widmete. Der große internationale Durchbruch gelang Mario Reading jedoch mit seinem Debütroman "Die 52": Die Rechte an diesem einzigartig spannenden Thriller wurden bereits in 32 Länder verkauft.

Leseprobe

PROLOG 1 Le Château de Monfaucon, Montargis, Frankreich, 25. Oktober 1228 Der junge König kniete nieder und betete ein wenig vor der Jagd - immerhin war Gott auf seiner Seite. Dann ritten er und sein fünfzig Mann starkes Gefolge unter lautem Klappern aus dem Château de Monfaucon in Richtung des herrschaftlichen Walds. Es war ein stürmischer Herbsttag, das Laub wirbelte im Wind, und der Regen, der in der Luft lag, machte die Wangen feucht. Den zwölf berittenen Zisterziensermönchen, die den König stets begleiteten, fiel es zunehmend schwerer, ihre Stundengebete über das Getöse des Winds hinweg hörbar zu machen. Der König warf von Zeit zu Zeit einen zornigen Blick zu ihnen zurück, verärgert über das An- und Abschwellen ihres Gesangs. 'Ihr könnt alle nach Hause reiten. Ich habe genug von eurem Gejaule. Ich verstehe kein Wort davon.' Die Mönche, an die Launen ihres Herrn gewöhnt, lösten sich aus der Jagdgesellschaft; insgeheim freuten sie sich über eine frühe Rückkehr ins Kloster, zum prasselnden Feuer und zu einem üppigen Frühstück, das sie dort erwartete. Ludwig wandte sich an seinen Schildknappen, Amauri de Bale. 'Was du über den wilden Eber sagtest, als wir uns gestern unterhielten - dass er ebenfalls ein Symbol Christi sei -, stimmt das?' De Bale spürte ein inneres Frohlocken. Die Saat, die er so sorgfältig gelegt hatte, ging doch noch auf. 'Ja, Sire. Das Wort Eber lässt sich meines Wissens direkt zu Ibri, dem Urahn der Hebräer zurückverfolgen.' Mit Hilfe einer erstaunlich praktischen, aber falschen Wortherleitung, wie de Bale für sich ergänzte. Ludwig schlug auf den Knauf seines Jagdsattels. 'Die als Ibrim bekannt waren. Natürlich!' De Bale grinste. Er schickte ein heimliches Dankgebet an die Phalanx der Hauslehrer, die dafür gesorgt hatten, dass Ludwig sogar noch gebildeter war als sein kraftloser Sodomit von Großvater, Philip II. Augustus. 'Wie Ihr wisst, Sire, war der Eber im alten Griechenland der Schutzgeist der Göttinnen Demeter und Atalanta. In Rom der des Kriegsgottes Mars. Hier in Frankreich könnte man sagen, der Eber steht für Euch, Sire, und zwar in dem Sinn, dass er sowohl heldenhaften Mut als auch die Weigerung verkörpert, sein Heil in der Flucht zu suchen.' Ludwigs Augen brannten vor Begeisterung. Seine Stimme erhob sich hoch über das Brausen des Winds. 'Heute werde ich einen wilden Eber mit meiner Axt töten. Genau wie Herkules am Berg Erymanthos. Gott hat heute Morgen zu mir gesprochen und mir gesagt, in diesem Fall würden sich die Eigenschaften des Ebers auf mich übertragen, und in meiner Herrschaftszeit würde es zur dauerhaften Annektierung von Jerusalem, Nazareth und Bethlehem durch die Heilige Mutter Kirche kommen.' De Bale runzelte die Stirn. 'Durch den Heiligen Römischen Kaiser, meint Ihr?' 'Ich meine, durch mich.' De Bale war vorübergehend um Worte verlegen. Das wurde ja mit jedem Augenblick besser. Der König hatte den Vorschlag sogar selbst gemacht. Er schaute in die Mienen der Ritter ringsum - ja, sie hatten den König sehr wohl verstanden. Er konnte förmlich hören, wie sich ein Schließmuskel um den anderen zusammenzog, als das Gefolge des Königs begriff, dass sie heute auf wilde Eber - und nicht auf Hirsche - Jagd machen würden. De Bale warf einen Seitenblick zum König. Mit seinen sechzehn Jahren war er ein ganzes Jahr älter als Ludwig. Körperlich war er bereits voll ausgebildet, während der fünfzehnjährige König erst im Anfangsstadium der Geschlechtsreife stand. Was die Größe anging, überragte Ludwig jedoch de Bale um mehr als einen Kopf, und er saß mit dem Selbstvertrauen der ungestümen Jugend auf seinem Pferd. 'Dente timetur', sagte de Bale. 'Rex non potest peccare', gab der König mit einem selbstzufriedenen Lächeln zurück. Das königliche Gefolge brach in spontanen Beifall aus. Selbst de Bale musste zugeben, dass ihn das elegante Wortspiel des Königs beeindruckte. Er verneigte sich tief im Sattel. De Bale hatte ursprünglich di