Beschreibung
-Erstaunlich: Es gibt keine deutsche Kafka-Biographie. Erstaunlicher: Hier ist sie. Am erstaunlichsten: Sie ist großartig-, schrieb bei Erscheinen des ersten Bandes von Reiner Stachs monumentalem Werk zum Leben von Franz Kafka. Der 2002 publizierte Band übte auf zahlreiche Leser eine sogartige Wirkung aus. Vor allem der Wechsel zwischen essayistischen und literarischen Passagen, die szenische Vergegenwärtigung, die bisweilen an die Erzählformen des Films erinnert, führt sehr nahe an Kafkas private Existenz und eröffnet zugleich das Panorama seiner Zeit. Zum Kafka-Jubiläum 2008 - am 3. Juli jährt sich sein Geburtstag zum 125. Male - erscheint der Fortsetzungsband , der die Jahre von 1916 bis zu Kafkas Tod 1924 behandelt a¿'' eine Zeit, in der Kafkas vertraute Welt unterging, politisch ebenso wie physisch. Er war nun deutscher Jude mit tschechischem Pass, und er litt an einer Krankheit, welche die seit Jahren erträumte literarische Existenz unmöglich machte. Beides steigerte seine Hellsicht: Für Kafka wurden es die Jahre der Erkenntnis.
Autorenportrait
Reiner Stach, geboren 1951 in Rochlitz (Sachsen), arbeitete nach dem Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Mathematik und anschließender Promotion zunächst als Wissenschaftslektor und Herausgeber von Sachbüchern. 1987 erschien seine Monographie >Kafkas erotischer Mythos<. 1999 gestaltete Stach die Ausstellung >Kafkas Braut<, in der er den Nachlass Felice Bauers präsentierte, den er in den USA entdeckt hatte. 2002 und 2008 erschienen die ersten beiden Bände der hochgelobten dreiteiligen Kafka-Biographie. 2008 wurde Reiner Stach für >Kafka: Die Jahre der Erkenntnis< mit dem Sonderpreis zum Heimito-von-Doderer-Literaturpreis ausgezeichnet. Für sein herausragendes Gesamtwerk auf dem Feld der literarischen Biographik erhielt er 2016 den Joseph-Breitbach-Preis.Literaturpreise:2003 Kulturförderpreis des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land2008: Sonderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis2016: Joseph-Breitbach-Preis
Schlagzeile
'Stach vollbringt das kleine Wunder, Kafkas Vita wie einen Roman zu erzählen und zugleich das beruhigende Gefühl zu vermitteln, dass hier einer auf verlässlicher Grundlage arbeitet, was Kafkas Leben und Schreiben wie auch die historischen Zeitumstände angeht. (.) mit noch mehr Souveränität setzt Stach sein biografisches Erzählwerk fort.' Volker Hage, Der Spiegel