Beschreibung
Seinen philosophischen Crashkurs hielt Gombrowicz vom Krankenbett aus, auf Drängen seines Freundes Dominique de Roux, der den Schriftsteller vom Nachdenken über den nahen Tod ablenken wollte. Gombrowicz gab schließlich nach und schrieb dem Freund: »Kommen Sie, wir werden sehen, ob Sie ein Esel sind.« Auch Rita, Gombrowiczs Frau, nahm teil und schrieb mit. Gombrowicz sollte keine Gelegenheit mehr haben, seine »Improvisationen« zu überarbeiten: Am 25. Juni 1969 brechen die Aufzeichnungen ab, zwei Monate später ist Gombrowicz tot. Wie in seinen literarischen Werken nimmt er auch hier kein Blatt vor den Mund: Nietzsches Ideal vom Übermenschen hält er für eine dumme Idee, von Hegel spräche man nicht mehr, wären da nicht seine geschichtsphilosophischen Überlegungen, Marx werde bald vergessen sein, deshalb widmet er ihm nur eine Viertelstunde. Schopenhauer hingegen verehrt Gombrowicz, und auch den Königsberger lässt er gelten, so wie Sartre, dessen Überlegungen zum (Sein und) Nichts Gombrowicz in Ferdydurke gewissermaßen vorweggenommen hat. Ein intellektuelles Kleinod, reich an sardonischem Witz, brillanten Erkenntnissen und einigen steilen Thesen.
Autorenportrait
WITOLD GOMBROWICZ wurde 1904 als Sohn eines Landadeligen in Maoszyce in Polen geboren. 1911 zog die Familie nach Warschau, wo Gombrowicz nach Abschluss der Schule Jura studierte. Von 1929 bis 1934 arbeitete er an einem Warschauer Gericht, widmete sich jedoch bald ausschließlich der Literatur. 1937 erschien Ferdydurke und löste eine heftige literarische Debatte aus. Im Sommer 1939 wurde Gombrowicz in Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht. Er blieb 24 Jahre lang in Argentinien, das für ihn zur zweiten Heimat wurde. In dieser Zeit entstanden fast alle seine Werke, die ab 1950 auf Polnisch zuerst in Paris veröffentlicht wurden. 1963 kehrte Gombrowicz nach Europa zurück. Seit 1964 lebte er, abgesehen von einem einjährigen Aufenthalt in Berlin, im französischen Vence, wo er 1969 starb.
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