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Gott für Neugierige

Das kleine Handbuch himmlischer Fragen

Erschienen am 04.02.2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783374065837
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S.
Format (T/L/B): 1 x 19 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Was ist eigentlich "Glauben"? Existiert Gott wirklich? Hat das Leben einen Sinn - oder macht das alles nur noch komplizierter? Ist Vergebung eine Sünde wert? Warum gibt es so viel Leid in der Welt? Braucht man bei "Dreifaltigkeit" eine Hautcreme? Und: Kann im Himmel auch mal die Hölle los sein? Fabian Vogt gibt Antworten: Fundiert, übersichtlich und dabei höchst unterhaltsam entschlüsselt er die großen Themen der Theologie und macht Lust, den eigenen Fragen auf den Grund zu gehen. Das Buch ist ein Lesevergnügen für Heiden wie für Fromme aller Couleur.

Autorenportrait

Fabian Vogt, Dr. theol., Jahrgang 1967, studierte Theologie, Germanistik und Gesang. Heute ist er als Schriftsteller und Künstler in ganz Deutschland unterwegs, wenn er nicht gerade als Teilzeit-Theologe kreative Ideen für "Kommunikationskonzepte" seiner hessen-naussauischen Landeskirche entwickelt oder seine Leidenschaft für Geschichten auf der Kabarettbühne auslebt ("Duo Camillo"). Für sein Roman-Debüt "Zurück" wurde er mit dem "Deutschen Science Fiction Preis" ausgezeichnet, zudem hat er mehrere Kleinkunstauszeichnungen erhalten. Fabian Vogt lebt mit seiner Familie, seiner Frau Miriam Küllmer-Vogt und zwei Kindern, im Vordertaunus.

Leseprobe

Es gibt ja Leute, die lieben den Satz: "Ich glaube nur, was ich sehe!" Haben Sie das schon mal gehört? Nun, offen gesagt: Das ist eine ziemlich verrückte Aussage, weil Glauben und Sehen ja überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Das wäre so, als würde ich erklären: "Ich esse nur, was ich tanze!" Noch schöner finde ich es, wenn der Satz "Ich glaube nur, was ich sehe" von Ingenieuren formuliert wird, also von Menschen, die anschließend von Atomen, Elektronen, Quarks und statischer Ladung schwärmen. Dann denke ich immer: Wann haben sie die denn das letzte Mal gesehen? Eines ist jedenfalls klar: Glauben meint bestimmt nicht das, was ich mit meinen Sinnen erkennen kann. Das nennt man ganz schlicht "Wahrnehmung". In dem Satz "Ich glaube nur, was ich sehe" herrscht also eine ziemlich verdrehte Vorstellung von "Glauben". Tja, aber was ist Glauben dann? Nun, manche Leute denken tatsächlich, Glaube sei das Gegenteil von Verstehen. Und dann spielen sie gerne den Verstand gegen den Glauben aus. Entweder. oder. Der große Glaubenskritiker Richard Dawkins schreibt zum Beispiel in seinem Buch "Der Gotteswahn": "Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen." Damit macht er die Logik zum Maßstab seiner Beurteilung und kommt zu dem konsequenten Schluss: Glauben ist weniger wert als Verstehen. Glauben ist demnach eine Kapitulation vor dem Intellekt und vor der Wirklichkeit. Was aus seiner Perspektive, die den Verstand in den Mittelpunkt stellt, sogar stimmt. Aber ich fürchte, dass der große Glaubenskritiker von dem, was Glauben wirklich ist, relativ wenig Ahnung hat. Zudem hat schon der kluge Sprachphilosoph Ludwig Wittgenstein geschrieben: "Wir fühlen, dass selbst, wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt wurden." Also, machen wir uns auf eine Entdeckungsreise - und schauen wir mal, ob wir dem Göttlichen und dem, was Glauben meint, auf die Spur kommen.