Beschreibung
Breslau galt als eine geistige und künstlerische Hochburg im alten deutschen Sprachraum des Ostens. Wie Schlesien selbst nahm seine Hauptstadt eine Brückenstellung ein. Vom Herzogtum und vom Königlich Polnischen Preußen über Böhmen und Mähren bis hinab nach Ungarn und Siebenbürgen verliefen rege Kontakte. Wie im Land behauptete sich auch in der Stadt eine konfessionelle Offenheit mit merklichen Sympathien für das reformierte Bekenntnis. Der Kulturhistoriker und Literaturwissenschaftler Klaus Garber zeichnet diese geistigen Zusammenhänge nach. Über die Landschaft und die städtische Silhouette geht es zu den prägenden kulturellen Institutionen, immer die Menschen im Blick, die ihnen Leben verliehen: die Reformatoren und Prediger, die Professoren und Scholarchen, die Bibliothekare und Archivare, die Sammler mit ihren unerschöpflichen Kollektionen, für die Breslau in der ganzen Welt berühmt war. Vieles ist im Zweiten Weltkrieg untergegangen, mehr aber hat sich erhalten und findet sich heute in Breslau wieder. Garbers Buch ist eine Einladung in das alte Breslau, das in seinen geistigen Schätzen nicht anders als in seinen wiedererstandenen Bauten eindrucksvoll in der Gegenwart fortlebt. Die Wahl zur Europäischen Kulturhauptstadt 2016 stellt dies sinnfällig unter Beweis.
Autorenportrait
Inhaltsangabe1. >Breßlau/ Die Weit=Berühmte Stadt< Johann Andreas Mauersbergers Lobgedicht 2. Historische Vergegenwärtigung Schlesien aus der Vogelschau 3. Silhouette Breslaus Ein erster Blick auf die Stadt an der Oder 4. Wiege des Glaubens Dominsel und Bischöfe, Kirchen und Prediger 5. Hochburg des Wissens Gymnasien, Professoren - und eine fehlende Universität 6. Zentrum des verschriftlichten Wortes Drucker und Sammler, Bibliotheken und Archive 7. Kulmination des Humanismus auf schlesischem Boden Die Selbstbehauptung des Geistes im Zeitalter des Konfessionalismus 8. Führende literarische Landschaft des 17. Jahrhunderts Deutsche Dichtung zwischen Opitz und Lohenstein 9. Aufklärung als Bewahrung einer großen Tradition Heimstatt von Landeskundlern, Litterärhistorikern und Laudatoren 10. Alteuropäisches Erbe und Wege in die Moderne Gelehrte Organe und Vereine, Akademien, Museen und Galerien Epilog Abbildungen Anmerkungen Ausgewählte Literatur Nachwort Personenregister Abbildungsnachweise