Beschreibung
''Elias Khourys Romane wandern zwischen Welt und Fantasie, montieren Bilder und machen die Menschen stets auch zu Trägern der politischen und gesellschaftlichen Geschichte des Libanon.'' Süddeutsche Zeitung
Das Geheimnis bezeichnet eine Sache und gleichzeitig ihr Gegenteil, nämlich das Verborgene und das Bekannte. Es ist einigen nur deshalb verborgen, weil es anderen bekannt ist.
In einem Beiruter Stadtviertel wird ein Gemüsehändler tot aufgefunden. Seine Geliebte steckt halbnackt im Schrank und treibt mit ihrem Geschrei sämtliche Nachbarn zusammen. Dieser dramatische Auftakt öffnet den endlosen Vermutungen, Gerüchten und Spekulationen der Bewohner des Stadtviertels Tür und Tor: Wer ist verantwortlich für den Tod des Händlers? Ein Motiv haben viele: zum Beispiel seine Geliebte, die Bescheid wusste über einen versteckten Schatz des Toten. Vielleicht auch der zweite Liebhaber der Geliebten, der bei der Polizei als Drogendealer einschlägig bekannt ist. Oder hat den armen Mann einfach der Kummer über seine nur wenige Tage vor ihm entschlafene Tante hinweggerrafft, mit der er die Wohnung geteilt hatte?
In der ihm eigenen trockenen, unterschwellig ironischen Erzählweise schildert Elias Khoury aus verschiedenen Perspektiven dieses rätselhafte Ereignis, in dessen Zentrum ein vor langer Zeit aus Südamerika angekommener, geheimnisvoller Brief eine Rolle spielt und um das sich Themen wie Fremdsein und Erinnern, Krieg und Vergessen, Auswanderung, Sehnsucht und Tod miteinander verknüpfen wie die Fäden eines orientalischen Teppichs.
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Autorenportrait
Elias Khoury, 1948 in Beirut geboren, hat Geschichte und Soziologie studiert und an einigen Universitäten im Libanon sowie an der Columbia University in New York unterrichtet. Er war Mitherausgeber zahlreicher politischer Journale und für einige Zeit der Künstlerische Leiter des Beiruter Theaters. Heute ist er leitender Literaturredakteur der Beiruter Zeitung >An-Nahar<. Zu Khourys Werk zählen viele Romane, darunter der ebenfalls auf Deutsch erschienene Roman >Der König der Fremdlinge< (1998) sowie >Bab Ashams<, sein großer Roman über die Geschichte der Palästinenser, für den er 1998 den Palästina-Preis erhielt und der im Herbst 2004 unter dem Titel >Das Sonnentor< auf Deutsch erscheint.