Beschreibung
Das Hauptwerk des berühmten Meditationslehrers Eknath Easwaran. Die Konzentration stärken, Stress abbauen, Ärger transformieren und versteckte Potenziale freilegen - all dies lässt sich erreichen durch regelmäßiges Meditieren. Sri Eknath Easwaran war einer der bekanntesten spirituellen Meditationslehrer. Die Grundlage seiner Meditationspraxis, auf der alle seine Kurse basieren, ist das von ihm entwickelte 8-Punkte-Programm, das praxisgerecht hilft, das Meditieren im alltäglichen Leben zu verankern. Dieses Buch ist die Grundlage von Easwarans gesamter Lehrtätigkeit und sein wichtigstes Werk.
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Autorenportrait
Sri Eknath Easwaran wurde 1910 in Kerala in Südindien geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur wurde er Professor in Nagpur/Zentralindien. 1959 kam er als Universitätslehrer nach Kalifornien. Dort wurde er bald als Buchautor, Übersetzer, als spiritueller Lehrer und vor allem als Meditationslehrer bekannt. 1961 gründete er das Blue Mountain Center of Meditation. Während er als Lehrer kleine Gruppen und den unmittelbaren Kontakt mit seinen Zuhörern bevorzugte, erreichten seine mehr als zwei Dutzend Buchveröffentlichungen weltweit ein riesiges Publikum. Er starb 1999.
Leseprobe
Als ich zu meditieren begann, wünschte ich mir immer ein Buch, das genauso direkt, einfach und praktisch umsetzbar ist und dabei ganz auf persönlicher Erfahrung beruht wie das vorliegende. Es legt das Programm dar, das ich für mich selbst entwickelte, unabhängig von jeder etablierten Tradition, mitten in einem sehr tätigen Leben an einer Hochschule in Indien. In systematischer Form gab ich es zum ersten Mal 1968 an der University of California in Berkeley weiter - in der wahrscheinlich ersten regulären Lehrveranstaltung über Meditation, die je an einer größeren amerikanischen Universität angeboten wurde. Diese spezielle Meditationsmethode ist als 'Textmeditation' (engl. 'passage meditation') bekannt geworden, weil sie verbunden ist mit der bedachtsamen, anhaltenden Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf die Worte ausgewählter Inspirationstexte aus der Weisheitsliteratur der Welt. Diese Texte beziehungsweise Passagen entstammen dem heiligen Schrifttum und den Werken der Mystiker aus allen Zeitaltern und Kulturen und unterliegen keinem Credo oder Dogma. In ihnen manifestiert sich essenziell die Erfahrung von Männern und Frauen, die nach einer Wirklichkeit gesucht, und diese auch entdeckt haben, die erhabener und tiefer ist als die Welt der Sinneserfahrung. Ich habe zu diesem Erbe lediglich eine Sache beigesteuert, nämlich ein Acht-Punkte-Programm, um diese tiefe Weisheit des Herzens ins Alltagsleben zu holen. Wie die Inspirationstexte selbst sind auch die in diesem Buch dargelegten Prinzipien und Übungspraktiken zeitlos, aber in das heutige Zeitalter, das nach Universalität schreit, passen sie besonders gut. Textmeditation kann in jeder Religion oder auch ohne Konfession gleich gut praktiziert werden. Sie gehört keiner Bewegung an, verlangt keinen Überzeugungswandel; sie ermöglicht Ihnen einfach, Ihre Ideale zu ergreifen und sie allmählich, anmutig und würdevoll zu einem Bestandteil Ihres Lebens zu machen. Ich sagte, dass ich dieses Programm entwickelte, doch es wäre zutreffender zu sagen, dass ich es entdeckte. Wie ein vergrabener Schatz lag es da und wartete darauf, von mir gefunden zu werden. Damals, so kann ich ehrlich behaupten, lag mir nichts ferner als Meditation. Meine Tage waren ausgefüllt, ich hatte einen Beruf, den ich liebte: Ich unterrichtete englische Literatur an einer wunderschönen Hochschule in Zentralindien. Ich hatte begonnen, mir als Schriftsteller einen Namen zu machen, ich hatte Freunde, mit denen ich Musik, Theater, Tennis sowie einfach die Freude guter Gesellschaft genießen konnte. Alles, was ich mir wünschte, floss mir zu. Es war eine sehr befriedigende Situation, und wenn ich Zeit gehabt hätte, über sie nachzudenken, hätte ich jedem eventuellen Frager versichert, ich sei glücklich. Stattdessen stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass ich mich innerlich leer fühlte. Irgendetwas tief in mir ließ sich nicht zufrieden stellen. Während ich nachts wach lag, kamen mir uralte Fragen in den Sinn: Warum bin ich hier? Wozu ist das Leben da?Was geschieht, wenn ich sterbe? Nichts in meiner Ausbildung hatte mich auf derartige Fragen vorbereitet. Nichts, was ich las, konnte sie mir beantworten. Erst als ich die Meditation entdeckte, erlangte ich tatsächlich die Perspektive, die ich brauchte, um das Leben als Ganzes zu erfassen - und was ich da entdeckte, öffnete die Tür zu einer Lebensweise, die in solchem Maße erfüllender war und ist, dass mir die Zeit davor wie ein Traum vorkommt. Wie es so oft passiert, war es der Tod, der die Krise auslöste. Innerhalb weniger Monate verlor ich nacheinander drei Menschen, denen ich leidenschaftlich zugetan war: Mahatma Gandhi, der schon seit dem College mein Leitstern war; meine geliebte Großmutter, meine spirituelle Lehrerin; danach starb ein Freund, der fast genau so alt war wie ich. So war mir systematisch jeder Halt genommen worden. Meine Welt war aus den Fugen, und als ich dann eines Tages von einem Spaziergang nach Hause kam und feststellte, dass einer meiner Hunde vo Leseprobe