Beschreibung
"Das ist wahre Weisheit. Frisch und klar. Mingyur Rinpoche hat uns die essentielle Verbindung zwischen Buddha und der modernen Wissenschaft aufgezeigt." Richard Gere "Mingyur Rinpoche ist ein charismatischer Lehrer mit einem Herz und Lächeln aus Gold. Dies ist einer der seltenen Bücher, in denen du einem Autor begegnest, der durch seine Ausstrahlung erhellend wirkt." Lou Reed Mingyur Rinpoche geht es nicht um theoretisches Verständnis, sondern um praktische Umsetzung der buddhistischen Lehre ins tägliche Leben unserer hochtechnisierten globalisierten Gesellschaft, was ihm in diesem Buch überzeugend gelingt. Ein Buch für Neuinteressenten wie erfahrene Buddhisten. Buddhismus Aktuell
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Autorenportrait
Mingyur Rinpoche lebte als Exiltibeter zunächst in Indien. Bereits mit 17 Jahren jüngster tibetischer Meditationsmeister galt er als "Wunderkind". Die frühe Begegnung mit dem Biologen und Bewusstseinsforscher Francisco Varela entfachte sein Interesse an Gehirnforschung. Mingyur überwand durch Meditationstechnik eine eigene schwere Angststörung und erreichte bei neurologischen Messungen seiner Gehirnaktivität bislang nie gekannte Werte. Seine warmherzige, selbstironische Art zu unterrichten begeistert in Asien, Amerika und Europa über eine halbe Million Menschen.
Leseprobe
Vor einigen Jahren fand ich mich im Innern eines Gerätes liegen, das mir wie ein runder weißer Sarg vorkam. Es handelte sich um eine Art Gehirn-Scanner: einen Apparat zur Funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT). Man hatte mich auf eine Untersuchungsliege geschnallt, die dann wie eine Zunge ins Röhreninnere geschoben wurde. Dort befanden sich, wie man mir sagte, die Scanner-Apparaturen. Arme, Beine und Kopf waren fixiert, so dass ich mich praktisch nicht rühren konnte. Ein Beißschutz im Mund verhinderte jede Kieferbewegung. Es war recht interessant, all diese Vorbereitungen zu verfolgen, weil mir die Techniker äußerst höflich erklärten, was sie taten und warum. Sogar die Empfindung, in die Maschine hineingeschoben zu werden, hatte etwas Besänftigendes, obwohl ich mir durchaus vorstellen konnte, dass fantasiebegabte Menschen das Gefühl haben könnten, verschluckt zu werden. Im Innern der Maschine wurde es rasch ziemlich warm. Festgeschnallt, wie ich war, konnte ich mir nicht die Schweißperlen abwischen, die mir langsam das Gesicht hinunterrannen. Mich zu kratzen, wenn es irgendwo juckte, kam nicht in Frage - und es ist schon erstaunlich, wie sehr es überall am Körper juckt, wenn man sich nun mal absolut nicht kratzen kann. Die Maschine selbst gab ein lautes sirrendes Geräusch von sich, das an eine Sirene erinnerte. In Anbetracht dieser Umstände würden sich vermutlich nicht allzu viele Menschen dazu entscheiden, eine ganze Stunde in solch einem Tomografen zu verbringen. Aber ich hatte mich, zusammen mit einigen anderen Mönchen, freiwillig dazu bereit erklärt. Insgesamt 15 von uns hatten eingewilligt, sich dieser unbequemen Erfahrung zu unterziehen, die einer neurowissenschaftlichen Studie der Wissenschaftler Antoine Lutz und Richard Davidson am "Waisman Laboratory for Brain Imaging and Behavior" in Madison, Wisconsin, diente. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen einer langfristigen Meditationspraxis auf das Gehirn zu untersuchen. In diesem Fall bedeutete "langfristig" irgendetwas zwischen 10 000 und 50 000 angesammelten Praxisstunden. Was die jüngeren Freiwilligen anging, so waren ihre Stunden im Verlauf von etwa 15 Jahren kontinuierlicher Meditationspraxis zusammengekommen, während einige der älteren Praktizierenden schon 40 Jahre und mehr meditiert hatten. Wie ich es verstehe, unterscheidet sich das fMRT-Verfahren etwas von jenem des herkömmlichen MRT, das sich starker Magneten und Radiowellen bedient, um dann mit Hilfe von Computern ein detailliertes Standbild von den inneren Organen und vom Körperbau eines Menschen zu liefern. Das fMRT nutzt zwar die gleiche Magnet- und Radiowellen-Technologie, liefert aber eine Aufzeichnung der von Moment zu Moment stattfindenden Veränderungen im Bereich der Hirnaktivität oder -funktionen. Die Unterschiede zwischen den Ergebnissen eines MRT und eines fMRT lassen sich mit jenen zwischen einem Foto und einem Video vergleichen. Mithilfe der fMRT-Technologie können Neurowissenschaftler die Veränderungen in den verschiedenen Hirnbereichen verfolgen, während die Versuchspersonen bestimmten Aufforderungen nachkommen sollen - zum Beispiel auf Töne zu hören, Videos anzusehen oder irgendeine geistige Aktivität auszuführen. Sind die Signale schließlich vom Computer verarbeitet worden, steht als Ergebnis der Arbeit am Ende etwas, das mit einem Film über das Gehirn vergleichbar ist. Die Aufgaben, die man uns durchzuführen bat, beinhalteten das Wechseln zwischen Phasen, in denen wir bestimmte Meditationspraktiken durchführten, und Abschnitten, in denen wir unseren Geist einfach im normalen oder neutralen Zustand ruhen ließen: Auf drei Minuten Meditation folgten drei Minuten Ruhepause. Während der Meditationsphasen wurden wir einer Reihe von Klängen und Geräuschen ausgesetzt, die man gemeinhin als "unerfreulich" bezeichnen würde - zum Beispiel dem Schreien einer Frau oder dem Weinen eines Babys. Es gehörte zu den Zielen des Experiments, herauszufinden, welche Auswirkungen diese unangenehmen Leseprobe
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