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Das Gold der Kreuzfahrer

Roman

Erschienen am 11.06.2007
8,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442366439
Sprache: Deutsch
Umfang: 445 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 18.3 x 0.4 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Auf der Jagd nach einem tödlichen Geheimnis! Bei einem Tauchgang vor Istanbul macht der smarte englische Abenteurer Dr. Jack Howard eine sensationelle Entdeckung: Spuren, die offenbar direkt zur sagenumwobenen Menorah führen - einem der meistgesuchten Schätze aller Zeiten! Für Jack Howard und sein Team von der Seaquest II beginnt damit ein atemloser Wettlauf mit der Zeit: Sie müssen den siebenarmigen Leuchter aus purem Gold unbedingt finden, bevor die Félag ihn an sich bringen können. Schließlich benötigen die Mitglieder dieser uralten nordischen Geheimgesellschaft die Menorah für ihren ganz eigenen, grausamen Plan: die Zerstörung der alten Weltordnung und den Beginn eines chaotischen Zeitalters.

Autorenportrait

Der Kanadier David Gibbins, Jahrgang 1962, studierte Archäologie an der University of Cambridge, bevor er 1999 an der University of Texas den Lehrstuhl für Nautische Archäologie übernahm. Dort spezialisierte sich Gibbins auf "Maritime Archäologie" und leitete mehrere Expeditionen im Mittelmeergebiet - insbesondere vor den Küsten Siziliens und Tunesiens - und vor der türkischen Schwarzmeerküste. Nach zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen, die ihm hohes Ansehen in Fachkreisen verschafften, erfüllte sich David Gibbins mit seiner Romanserie um den Gentleman-Abenteurer und Wissenschaftler Jack Howard einen persönlichen Traum, der ihn schnell an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten führte.

Leseprobe

Prolog Die beiden goldenen Adler schwebten von Westen her im Tiefflug über die Stadt ein, mit langsamen, raumgreifenden Flügelschlägen hielten sie unbeirrbar auf den Ehrenplatz der Tribüne zu. Im pastellfarbenen Licht der Morgendämmerung erschienen ihre Schatten wellenförmig und vergrößert über den Tempeln und Denkmälern des Forums, wie zwei Bewohner des Hades, die gekommen waren, um ihren rechtmäßigen Platz am Tisch der Sieger einzunehmen. Im letzten Augenblick senkten sie ihre Schwingen und steuerten entlang des Prozessionswegs nach Norden. Der Mann mit dem Lorbeerkranz, der allein auf dem Ehrenplatz stand, spürte den Luftzug der Flügel, sah die purpurnen Bänder an ihren Klauen und das fleckige Strahlen des vergoldeten Gefieders. Sie waren sein preisgekröntes Paar, Nachfahren mächtiger Adler, die er vor einem halben Leben aus ihren Horsten auf zerklüfteten Bergspitzen am nördlichen Rand des Reiches geraubt und für einen anderen Triumphzug nach Rom mitgebracht hatte. Nun beobachtete er, wie sie majestätisch über dem Herz der Stadt aufstiegen, als würden sie im Aufwind der staunenden Rufe emporgetragen, die der Menschenmenge entlang des Prozessionswegs tief unter ihnen entfuhren. Am höchsten Punkt schienen sie bewegungslos in der Luft zu verharren, als hätte Jupiter selbst die Hand ausgestreckt und sie ergriffen. Dann stießen sie ein heiseres Krächzen aus, tauchten mit angelegten Flügeln abwärts und fegten tief über den Jupitertempel, ehe sie auf ihrem Rückweg zu den Legionen, die auf dem Marsfeld warteten, außer Sicht gerieten. In der gespannten Stille, die folgte, gingen alle Blicke hinauf zur Ehrentribüne. Der Mann zog sich den Umhang über den Kopf und hob für alle sichtbar den rechten Arm, die Handfläche zeigte nach außen. Das Omen war günstig gewesen. Der größte Triumphzug aller Zeiten konnte beginnen. Während die ersten dumpfen Trommelschläge der Prozession vom Marsfeld herüberhallten, stieg ein Sklave zur Ehrentribüne hinauf und streckte die Hand aus. »Frisch aus dem Prägstock, Princeps.« Der Mann nahm die Münze und wandte sich rasch wieder dem Spektakel zu, von dem er nichts versäumen wollte. Er hielt sie in die Höhe, sodass sie von dem Triumphbogen am Anfang des heiligen Wegs eingerahmt wurde, dem Ort, wo die Prozession auftauchen würde. Er sah, dass die Münze ein silberner Denarius war, geprägt aus der Kriegsbeute, die man erst am Vortag vom Flusshafen in Ostia heraufgeschafft hatte. Er kniff die Augen zusammen und las die Inschrift, die um den Rand herumlief. IMP CAESAR VESPASIANUS AUG. Imperator Caesar Vespasianus Augustus, Inhaber tribunaler Macht, zum dritten Mal Konsul, Pontifex Maximus. Er war noch nicht einmal ein Jahr Kaiser, und die Worte ließen sein Herz noch immer erbeben. Er sah das Bildnis in der Mitte der Münze und stieß ein leises Knurren aus. Es zeigte einen schwergewichtigen Mann mit schütterem Haar in vorgerücktem Alter, mit vorspringendem Kinn und Hakennase, tiefen Falten um Augen und Mund und gefurchter Stirn. Es war kein schöner Anblick, aber er knurrte durchaus vor Zufriedenheit. Er hatte ausdrücklich befohlen, sein Porträt nach der althergebrachten Art der Republik Rom auszuführen, mit Warzen und allem, als Gegensatz zu seinem viel geschmähten Vorgänger Nero, dessen weibische Abbilder nach griechischer Art gerade überall im Reich abgerissen und ausgelöscht wurden. Vespasian war hart, entschlossen, ehrenhaft, ein bodenständiger Mensch. Ein Römer vom alten Schlag. Er drehte die Münze um und hielt sie in die Höhe, sodass die ersten Strahlen der Sonne in seinem Rücken von dem Silber reflektiert wurden. In der Mitte war eine gebeugte, weinende Frau zu sehen, die ihr Haar nach östlicher Mode trug. Neben ihr befand sich eine römische Legionsstandarte, identisch mit denen, die heute den Prozessionsweg säumten. Darunter stand das Wort, das er auf alle seine Münzen hatte schreiben lassen, das Wort, das den heutigen Tag zu seinem Krönungstriumph machte. IVDAEA Judäa erobert. In diesem Mo Leseprobe