Beschreibung
Der Auftakt zu einer wunderbar romantischen Vampir-Saga An jedem Ort wäre Bianca lieber als an diesem: Das Evernight-Internat ist eine Eliteschule, und die anderen Schüler sind einfach zu perfekt zu clever, zu schön, zu rücksichtslos. Als sie Lucas kennenlernt, ist sie davon überzeugt, er sei der einzige normale Mensch in ihrer Umgebung. Bianca merkt sofort, dass es eine besondere Verbindung zwischen ihr und Lucas gibt. Dabei verbirgt er ein Geheimnis, das nicht nur alles auf den Kopf stellt, woran sie glaubt es könnte auch ihrer Familie und allen, die Bianca kennt, den Tod bringen.
Autorenportrait
Claudia Gray lebt in New York und hat unter anderem als Anwältin und als Journalistin gearbeitet. Ihre Begeisterung für Architektur und Geschichte ließ sie in die Welt von Evernight einfließen. Sie liebt es zu reisen, zu wandern und - natürlich - zu schreiben. Erfahren Sie mehr unter www.claudiagray.com
Leseprobe
Der brennende Pfeil bohrte sich in die Wand. Feuer. Das alte, trockene Holz des Versammlungshauses entz?ndete sich augenblicklich. Dunkler, ?liger Rauch schw?erte die Luft, brannte in meiner Lunge und brachte mich zum Husten. Meine neuen Freunde um mich herum schrien entsetzt auf, ehe sie nach ihren Waffen griffen und sich bereit machten, um ihr Leben zu k?fen. All das geschah meinetwegen. Pfeil um Pfeil schwirrte durch die Luft und gab den Flammen weiter neue Nahrung. Durch den Aschenebel suchte ich verzweifelt Lucas' Blick. Ich wusste, er w?rde mich besch?tzen, was auch immer geschehen mochte, aber auch er war in Gefahr. Wenn Lucas etwas zustie?, w?end er versuchte, mich zu retten, w?rde ich mir das nie verzeihen. In der ru?rf?llten Luft rang ich nach Atem, packte Lucas' Hand und rannte mit ihm zur T?r. Aber sie warteten schon auf uns. Sie waren nur Silhouetten vor den Flammen - eine dunkle, bedrohliche Phalanx, die unmittelbar vor dem Versammlungshaus stand. Keine der Gestalten schwang eine Waffe, aber das brauchten sie auch nicht, um ihrer Drohung Nachdruck zu verleihen. Sie waren meinetwegen gekommen. Sie waren gekommen, um Lucas daf?r zu bestrafen, dass er ihre Regeln missachtet hatte. Sie waren gekommen, um zu t?ten. Das alles geschieht meinetwegen. Wenn Lucas stirbt, wird es meine Schuld sein. Wir konnten nirgendwohin fliehen, uns nirgends verbergen. Aber hier konnten wir auch nicht bleiben, nicht, w?end dieses Feuersturms um uns herum, der bereits so hei?tobte, dass er meine Haut versengte. Nicht mehr lange und die Decke w?rde einst?rzen und uns alle unter sich begraben. Drau?n warteten die Vampire. Es war der erste Schultag, was bedeutete: meine letzte Chance, noch davonzulaufen. Ich hatte keinen Rucksack voller Dinge, die man f?r ein ?erleben in der Wildnis braucht, kein dickes Portemonnaie mit Bargeld, von dem ich mir ein Flugticket nach irgendwohin kaufen konnte, und auch keinen Freund, der am Ende der Stra? in einem Fluchtauto auf mich wartete. Vor allem fehlte mir das, was jeder Mensch mit gesundem Verstand einen ?Plan? nennen w?rde. Aber das spielte alles keine Rolle. Auf keinen Fall w?rde ich in der Evernight-Akademie bleiben. Kaum zeichnete sich das erste, ged?fte Morgenlicht am Himmel ab, schl?pfte ich in meine Jeans und griff nach einem w?enden, schwarzen Sweatshirt - so fr?h am Morgen und so hoch in den H?geln f?hlte sich selbst der September frisch an. Achtlos band ich meine langen, roten Haare im Nacken zu einem Knoten zusammen und zog meine Wanderstiefel an. Ich glaubte, leise sein zu m?ssen, obwohl ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, dass meine Eltern aufwachen k?nnten. Es reicht zu sagen, dass sie nicht gerade Morgenmenschen seien. Gew?hnlich schlafen sie wie Tote, bis der Wecker sie aus dem Schlaf rei?, und das w?rde erst in einigen Stunden geschehen. Was mir einen ordentlichen Vorsprung verschaffte. Vor meinem Schlafzimmerfenster starrte mich ein steinerner Wasserspeier an, riesige Rei??e vervollst?igten seinen zur Grimasse verzerrten Mund. Ich packte meine Jeansjacke und streckte dem Ungeheuer die Zunge heraus. ?Vielleicht hast du ja Lust, in der Festung der Verdammten herumzuh?en?, murmelte ich. ?Nur zu.? Bevor ich verschwand, machte ich mein Bett. Normalerweise kostete es meine Mutter ewige N?rgeleien, bis sie mich dazu brachte, aber diesmal wollte ich es selber. Mir war klar, dass meine Eltern heute auch so einen Anfall kriegen w?rden, und ich hatte das Gef?hl, sie ein bisschen daf?r zu entsch?gen, wenn ich die Bettdecke glatt strich. Sie w?rden es vermutlich anders sehen, aber das hielt mich nicht davon ab. Als ich die Kissen aufsch?ttelte, blitzte pl?tzlich eine merkw?rdige Erinnerung an etwas in mir auf, das ich in der Nacht zuvor getr?t hatte, und das Bild vor meinem geistigen Auge war so lebendig und unmittelbar, als tr?te ich noch immer: Eine Blume in der Farbe von Blut. Der Wind heulte in den B?en um mich herum und peitschte die ?te in a