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Die Stunde des Mörders

Logan McRae 2 - Roman

Erschienen am 12.03.2007
8,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442462629
Sprache: Deutsch
Umfang: 474 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 18.4 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der zweite Fall für den schottischen Detective Logan McRae. Es ist Sommer im schottischen Aberdeen, aber selbst die Sonne kann die dunklen Schatten, die sich über die Stadt legen, nicht vertreiben: Sechs Menschen sind bei einem Brand umgekommen, eingeschlossen von einem Killer, der seinen Opfern jede Überlebenschance nehmen wollte. Und das ist nicht der einzige Fall für Detective Logan McRae: Ein brutaler Mörder scheint es auf Prostituierte im Hafenviertel abgesehen zu haben, und McRae setzt alles daran, den Täter zu finden, bevor er sich das nächste Opfer sucht.

Leseprobe

Die Straße war dunkel, als sie das Haus mit den vernagelten Fenstern betraten - verlotterte Gestalten in zerrissenen Jeans und Kapuzenshirts. Drei Männer und zwei Frauen, kaum zu unterscheiden mit ihren langen Haaren, ihren gepiercten Ohren, Nasen und wer weiß was noch. Alles an ihnen schrie: »Töte mich!« Er lächelte. Sie würden noch früh genug schreien. Das Haus lag in der Mitte einer ganzen Reihe leerstehender, zweigeschossiger Reihenhäuser - schmutzige Granitfassaden im schwachen Schein der Straßenbeleuchtung, die Fenster mit dicken Sperrholzplatten vernagelt. Bis auf das eine im Obergeschoss, wo fahles Licht durch die schmierige Scheibe sickerte, begleitet von stampfender Techno-Musik. Ansonsten war die Straße menschenleer, verlassen, verdammt wie ihre Bewohner. Keine Menschenseele weit und breit. Keine Gefahr, dass jemand ihm bei der Arbeit zusah. Halb zwölf, und die Musik wurde noch lauter; ein hämmernder Rhythmus, der jedes Geräusch, das er machte, mit Leichtigkeit übertönen würde. Stück für Stück arbeitete er sich am Türrahmen entlang und drehte den Schraubenzieher im Takt der Musik. Dann trat er zurück, um sein Werk zu bewundern: verzinkte Drei-Zoll-Holzschrauben um die ganze Tür herum, die sie fest mit dem Rahmen verbanden und dafür sorgten, dass sie unwiderruflich geschlossen blieb. Er grinste bis über beide Ohren. Das wird gut, dachte er. Das wird besser als alles bisher. Er steckte den Schraubenzieher wieder in die Tasche und hielt einen Moment inne, um den kalten, harten Griff zu streicheln. Auch er selbst war hart; die kaum verhohlene Vorfreude beulte seine Hose aus. Diesen Moment liebte er ganz besonders - kurz bevor das Feuer ausbrach; wenn alles an Ort und Stelle war, wenn sie nicht mehr entkommen konnten. Wenn der Tod schon unterwegs war, um sie zu holen. Lautlos entnahm er der Sporttasche, die er neben sich abgestellt hatte, drei Glasflaschen und einen Benzinkanister aus grünem Plastik. Gemächlich schraubte er die Flaschen auf, füllte sie mit Benzin und steckte zerrissene Lumpen als Zündschnüre hinein. Dann wandte er sich wieder der zugeschraubten Haustür zu. Den Deckel des Briefschlitzes anheben. Das restliche Benzin aus dem Kanister durch die Öffnung kippen und hören, wie es auf die kahlen Holzdielen plätschert, fast übertönt von der dröhnenden Musik. Kleine Rinnsale sickerten unter der Tür hervor, flossen über die Schwelle und sammelten sich in einer Pfütze aus Kohlenwasserstoffen. Perfekt. Er schloss die Augen, sprach ein kurzes Gebet und ließ ein brennendes Streichholz in die Lache zu seinen Füßen fallen. Fffffuump. Eine blaue Flamme mit gelbem Rand schoss unter der Tür hindurch ins Haus. Pause - zwei, drei, vier. Gerade lange genug, um dem Feuer Gelegenheit zu geben, sich auszubreiten. Dann einen halben Backstein durch das Fenster im ersten Stock geworfen. Das Glas bricht, die pulsierende Musik quillt hervor, begleitet von Schreckensrufen und Flüchen. Und dann fliegt der erste Brandsatz. Die Flasche landet auf dem Boden und explodiert, verspritzt brennendes Benzin im Zimmer. Die Flüche gehen in Schreie über. Er grinst und schleudert die restlichen Flaschen in das Flammenmeer. Dann rasch auf die andere Straßenseite gewechselt, wo er sich im Schatten verbarg und zusah, wie sie brannten. Er biss sich auf die Unterlippe, während er seine Erektion befreite. Wenn er schnell machte, könnte er gekommen sein und wieder verschwinden, bevor jemand auftauchte. Er hätte sich gar nicht so beeilen müssen. Es dauerte fünfzehn Minuten, bis jemand die Feuerwehr alarmierte, und weitere zwölf, bis sie endlich eintraf. Da waren sie schon alle tot. Rosie Williams starb, wie sie gelebt hatte: hässlich. Sie lag auf dem Rücken auf dem Kopfsteinpflaster der Gasse und starrte in den orangegrauen Nachthimmel hinauf. Der Nieselregen glitzerte auf ihrer Haut und wusch ihr sanft das dunkelrote Blut vom Gesicht. Sie war nackt wie am Tag ihrer Geburt. PC Jacobs und seine Kollegin WPC Buchan waren als Erste a Leseprobe