Beschreibung
Wenn Frauen und Männer zusammengehören, warum sind sie dann so verdammt inkompatibel? Und warum belässt frau es nicht einfach bei dieser Einsicht und gibt die Suche nach dem Richtigen auf? Es ist wohl so wie mit Schokolade, Alkohol und teuren Klamotten: Man muss sie einfach haben, obwohl man weiß, welchen Schaden sie anrichten können. Etwas in der Art denkt sich Belle, als sie nach einem zweijährigen Aufenthalt in Australien nach London zurückkehrt, um die Hochzeit ihrer besten Freundin Nicky zu begehen. Doch bevor Nicky ihrem Angebeteten das Ja-Wort geben kann, schickt sie Belle als Spionin aus, um herauszufinden, warum sich ihr Verlobter in letzter Zeit so merkwürdig benimmt. Und siehe da: Belle ertappt ihn nach einigen Recherchen in flagranti mit einer langbeinigen Brünetten. Nach dem ersten Schock ist Nicky mehr als dankbar, dass ihre beste Freundin sie vor der Ehe mit diesem Herumtreiber bewahrt hat und ermuntert sie, auch für andere Frauen in ähnlichen Situationen detektivisch tätig zu werden. Da Belle sowieso dringend einen Job braucht, verbringt sie von un an ihre Zeit damit, in Bars nächtliche Beobachtungsposten zu beziehen und sich bei Bedarf auch im Gebüsch zu verstecken - bis sie sich an die Fersen des attraktiven Eddie Farrar heftet. Für eine in Eddie verliebte Klientin soll sie herausfinden, wie er sich seine Traumfrau vorstellt. Nun, offensichtlich sieht sie aus - wie Belle, und auch Belle muss sich bald eingestehen, dass ihr Interesse an Eddie weit über das Berufliche hinausgeht. Aber darf sie Eddie ihre Liebe gestehen? Was wird er von ihr halten, wenn er erfährt, dass sie ein Spitzel ist? Außerdem unterliegt sie der Schweigepflicht und hat ihrer Auftraggeberin hoch und heilig versprochen, sie um keinen Preis zu verraten.
Autorenportrait
Sarah Harvey ist Anfang dreißig und lebt in Leicester. Sie arbeitete als Journalistin, bis sie mit ihrem ersten Roman "Wachgeküsst" ihren Durchbruch als Autorin feierte. Seither wurden alle ihre frech-romantischen Bücher internationale Erfolge.
Leseprobe
Wären Männer und Frauen wirklich füreinander geschaffen, dürften sie nicht so verdammt verschieden sein, oder? Es stimmt schon, körperlich gesehen klappt alles bestens, aber in Sachen Gefühle. da gleicht das Ganze eher dem Mixen von Chemikalien in einem Schullabor: Zwei kleine, anonyme Fläschchen mit Flüssigkeit, ziemlich harmlos, solange sie getrennt bleiben, doch kaum kippt man sie zusammen, macht es bumm! Die Folge ist ein Super-GAU. Doch die Menschen sind verdammt sturköpfig, und die Dinge, die schlecht für uns sind, sind gleichzeitig die Dinge, ohne die wir nicht leben können. Neben Schokolade, Alkohol, Geld, Klamotten, Autos, der Karriere und anderen Statussymbolen kommen Sex und Sexpartner ziemlich weit oben auf der Liste mit dem Titel »Das will ich und zwar sofort!«. Und das ungeachtet des Schadens, den sie der zarten feinen Struktur zufügen können, die das »Wesen« in einem menschlichen Wesen ausmacht. Daher auch der angeborene Trieb, nach der verwandten Seele zu suchen, diesem sagenumwobenen Geschöpf, das unserem unerfüllten Leben die Erfüllung bringen soll. Wenn aber die Vorstellung, sich zu binden, überholt ist, warum sehnen sich dann immer noch so viele Menschen danach, »den Richtigen« zu finden? Nicht nur ihn zu finden, sondern auch, mit ihm auszugehen, in die Kiste zu hüpfen und vor den Altar zu treten (zugegeben, die zwei letzten sollten nicht unbedingt in dieser Reihenfolge stattfinden, aber schließlich leben wir im einundzwanzigsten Jahrhundert), um dann einen glücklichen Lebensabend in einer Inkontinenzwindel zu verbringen, die Platz für zwei bietet? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich den blassblauen Luftpostbrief öffnete - Nummer neunundsiebzig, wenn ich mich recht erinnere -, in dem stand, dass meine beste Freundin heiraten würde. Nicky hatte mir einmal pro Woche geschrieben, seit ich England vor fast zwei Jahren verlassen hatte, und sie hatte jeden Umschlag fein säuberlich nummeriert, so dass ich wusste, in welcher Reihenfolge ich sie zu öffnen hatte, wenn sie mich endlich einholten, nachdem sie mir und meinem Rucksack quer durch Thailand und Australien gefolgt waren. »Liebe Belle - stell dir vor: Ich heirate!« Zwei schicksalhafte Worte. Groß, fett und quer über eine ganze DIN-A-4-Seite gekritzelt. In ihnen schwang eine solche Menge an Träumen und Erwartungen mit, dass sie quasi auf einer Welle der Erregung über den Ozean zu mir herüberschwappten. Nicky hätte sich die Briefmarken sparen und mir die Nachricht mit einem Luftkuss schicken, sie in ihrer Ekstase bis zu mir pusten können. Was für eine Schande, dass diese Seligkeit nur von kurzer Dauer sein und sich schnell wieder in Luft auflösen sollte - wie eine Luftblase, die von einer frechen kleinen Rotznase vorzeitig zum Platzen gebracht wird. Kula Shaker dröhnt in meinen Ohren. Kevin Costner tanzt vor meinen Augen, zeitweilig unbewolft, dafür aber um so reizvoller, weil nahezu unbekleidet. Sein gebräunter, gestählter Körper wird nur von einem Lendenschurz bedeckt, der netterweise nicht allzu windfest zu sein scheint. Ein großer Wodka-Cola in der Rechten. Den letzten Jilly Cooper und einen extragroßen Riegel bester Cadbury-Schokolade auf dem kleinen, weißen Plastiktablett vor mir. Ein überaus knuspriger Typ sitzt im Sessel auf der anderen Seite des Ganges, der meine langen, braunen Beine mit schmeichelhafter Regelmäßigkeit betrachtet. Wer behauptet, Langstreckenflüge seien die Hölle? Das hier kommt meiner Vorstellung von totaler Glückseligkeit ziemlich nahe. Ich habe alle Dinge, die ich liebe: Musik, Filme, Männer, Alk, Bücher und Schokolade, alle zusammen, alle auf einmal und alle am selben Ort. Ich seufze glücklich, breche mir noch vier Ecken von meinem Schokoriegel ab und lasse sie im Mund zergehen. Die einzigen Dinge, die fehlen, sind ein schönes, weiches Sofa zum Kuscheln anstelle des genormten Flugzeugsitzes, der viel zu wenig Raum für die Beine bietet und dem armen Tropf hinter mir in den Magen drückt, wenn ich mich