Beschreibung
Stell dir vor, es sind Wahlen und keiner geht hin. Bei den Wahlen in einem nicht genannten demokratischen Land geben über 70% der Wähler leere Stimmzettel ab. Die Regierenden sind verwundert, schließlich gab es vorher keine Anzeichen größerer Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Als daraufhin erneut Wahlen angesetzt werden, fällt das Ergebnis noch schlechter aus. Der Premierminister wittert einen Angriff auf die Demokratie - und verhängt den Ausnahmezustand: Die Grundrechte werden aufgehoben, Versammlungen verboten, und man hört von willkürlichen Verhaftungen. Bald artet die »Krisenbekämpfung « in eine regelrechte Diktatur aus, die unausweichlich der Katastrophe entgegensteuert
Autorenportrait
José Saramago, geboren am 16. November 1922 in Azinhaga in der portugiesischen Provinz Ribatejo, entstammt einer Landarbeiterfamilie. Nach dem Besuch des Gymnasiums arbeitete er als Maschinenschlosser, technischer Zeichner und Angestellter. Später war er Mitarbeiter eines Verlags und Journalist bei verschiedenen Lissabonner Tageszeitungen. Seit 1966 widmete er sich verstärkt der Schriftstellerei. Der Romancier, Erzähler, Lyriker, Dramatiker und Essayist erhielt 1998 den Nobelpreis für Literatur. José Saramago verstarb am 18. Juni 2010 auf Lanzarote.
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