Beschreibung
Ein italienisches Insel- und Liebesabenteuer um einen Großmogul auf Klein-CapriDer neue Roman von Herbert Rosendorfer, für den Axel Munthes weltberühmtes Buch von San Michele Pate steht, erzählt mit viel Charme und hintersinniger Komik von einer italienischen Insel, die auf wundersame Weise und nur für kurze Zeit zum internationalen Jetset-Ziel avanciert.Lange wurde die kleine Insel Zompara, die zwar keine Blaue Grotte, aber immerhin eine Mondscheinbucht hat, von Touristen verschont. Das ändert sich grundlegend, als der mysteriöse armenische Großmogul Kasparian beschließt, dort ein Feriendomizil zu errichten. Seine abenteuerlich futuristische Villa in den Klippen macht Zompara zum Architekturmekka. Der Mogul, dessen abstehende Ohren in der Abendsonne golden leuchten, verliebt sich in das schöne Aktmodell Caterina, sorgt für zahlreiche Inselattraktionen und damit für einen Tourismusboom, der erst nach dem plötzlichen Verschwinden Kasparians wieder nachlässt. Jahre später schildert der mäßig erfolgreiche Münchner Maler und Ich-Erzähler Felix Mahr jenen schnellen Aufstieg und Niedergang Zomparas, an dem er nicht ganz unbeteiligt war. Mahrs höchst unterhaltsame Erinnerungen an den »Fall Kasparian« sind immer auch kokette Abschweifungen, durchsetzt mit wunderbaren Anekdoten und Rückblenden auf seine vier gescheiterten Ehen und mit einem typisch Rosendorferschen Arsenal seltsamer Figuren: neben den Einheimischen vor allem deutsche Künstler wie der Beuys-Schüler Horadam, der immer eine Flasche Pilsner Urquell zur Hand hat, der aus Ravensburg stammende Großschriftsteller Heribert Caesar, der steinalt ist, die Insel aber nie mit derselben Frau besucht, ferner Thesa, die Gattin eines Honorarprofessors, und eine schwerreiche »Fra Angelico«-Dame, die ihr teures Kunstwerk immer in einem Koffer mit sich trägt.Unterhaltsam-scharfsinnig und mit leichter Hand zeichnet Herbert Rosendorfers Roman über eine fiktive Insel auch ein liebevolles und zugleich selbstironisches Bild deutscher Italiensehnsucht.
Autorenportrait
Herbert Rosendorfer, 1934 in Bozen geboren, war Jurist und Professor für Bayerische Literaturgeschichte. Er war Gerichtsassessor in Bayreuth, dann Staatsanwalt und ab 1967 Richter in München, von 1993 bis 1997 in Naumburg/Saale. Seit 1969 zahlreiche Veröffentlichungen, unter denen die Briefe in die chinesische Vergangenheit am bekanntesten geworden sind. Herbert Rosendorfer, Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, wurde mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen geehrt, u.a. dem Tukan-Preis, dem Jean-Paul-Preis, dem Deutschen Fantasypreis, dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und zuletzt 2010 mit dem Corine-Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten. Er lebte seit 1997 mit seiner Familie in Südtirol und starb am 20.9.2012 in Bozen.
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