Beschreibung
Die erziehungswissenschaftliche Biographieforschung ist von der Biographieforschung in anderen Fachdisziplinen abzugrenzen. Sie konzentriert sich auf die Erhebung und Auswertung biographischer Darstellungen und zwar sowohl aus der Vergangenheit als auch aus der Gegenwart. Ausgangsmaterialien sind historische Quellen, z.B. Autobiographien oder durch Interviews erzeugte Dokumente. Wichtige Untersuchungsfelder in der Erziehungswissenschaft sind die über die Institutionen Familie, Schule, Hochschule, Weiterbildungseinrichtungen und Beruf geprägten Lern- und Bildungsbiographien vor dem jeweiligen historischen Hintergrund und Sozialisations- und Verlaufsformen des Erwachsenwerdens sowie Prozesse der Subjektbildung. Biographien werden je nach theoretischen Kontext verstanden als Selbstbilder oder Deutungsmuster einer modernen Gesellschaft. Nach den erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Debatten über Modernisierung werden Biographien als frei entscheidbar angenommen. Eine Aufweichung sozial institutionalisierter Lebensverläufe vor dem Hintergrund des sozialen Wandels wird konstatiert. Die Einführung in die Biographieforschung thematisiert Entstehung, Bedeutung und Zugänge der Biographieforschung im Rahmen der Erziehungswissenschaft, im Besonderen mit dem Schwerpunkt der Erwachsenenbildung. Wichtige empirische Studien werden referiert und Hinweise auf weiterführende Literatur fehlen nicht. Auch werden zentrale Analyse-Kategorien wie Erfahrung, Zeit, Raum, Generation und Geschlecht im Zusammenhang mit biographischen Erzählungen diskutiert.
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Autorenportrait
Prof. Dr. Anne Schlüter ist Professorin für Weiterbildung und Frauenbildung an der Universität Duisburg-Essen für das Fachgebiet Erwachsenenbildung/Bildungsberatung.