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Autorenportrait
Robert Jordan, geboren 1948 in South Carolina, begeisterte sich schon in seiner Jugend für fantastische Literatur von Jules Verne und H.G. Wells. Als ihm der Lesestoff ausging, begann er selbst zu schreiben. 1990 erschien der Auftakt zu seinem Zyklus »Das Rad der Zeit«, einem einzigartigen epischen Werk, das Millionen Fans in der ganzen Welt gefunden hat. 2007 starb Robert Jordan an einer seltenen Blutkrankheit, danach wurde die Reihe von Bestsellerautor Brandon Sanderson fortgesetzt.
Leseprobe
KAPITEL 1 Ignorierte Omen Fortuona, die Kaiserin des Reiches von Seanchan, musterte ihren Ehemann, wie er ihren Streitkräften die Befehle erteilte. Die Truppen hatten vor dem Palast von Ebou Dar Aufstellung genommen, und sie selbst saß auf einem aufwendig gestalteten Thron, der an der Unterseite mit Tragestangen versehen war, damit ein Dutzend Soldaten sie umhertragen konnte. Der Thron verlieh ihr Pracht, erweckte aber auch den Eindruck von Unbeweglichkeit. Ein Attentäter würde annehmen, dass sie sich in ihrem formellen Seidengewand nicht schnell würde bewegen können, denn der Stoff reichte bis zum Boden, wo er ausgebreitet lag. Im Fall eines Angriffs würde er eine Überraschung erleben, denn sie konnte sich mit einer Bewegung von dem Gewand befreien. 'Er hat sich verändert, Höchstgeborene', sagte Beslan zu ihr. 'Und dann wiederum auch nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich von ihm halten soll.' 'Das Rad hat ihn uns geschickt', erwiderte Fortuona. 'Habt Ihr überlegt, was Ihr tun wollt?' Beslan hielt den Blick nach vorn gerichtet. Oft ließ er sich von seinen Gefühlen beherrschen, aber letztlich auch nicht mehr als andere Altaraner. Sie waren eben ein leidenschaftliches Volk und würden jetzt, da sie gezähmt waren, ein hervorragender Gewinn für das Kaiserreich sein. 'Ich werde tun, was vorgeschlagen wurde', sagte Beslan schließlich mit gerötetem Gesicht. 'Das ist klug', sagte Fortuona. 'Möge der Thron für alle Ewigkeit bestehen', sagte Beslan. 'Und möget Ihr genauso lange atmen, Höchstgeborene.' Er verneigte sich und zog sich dann zurück, was auch richtig war. Fortuona konnte in den Krieg ziehen, aber dieses Land musste Beslan regieren. Er wollte unbedingt an der Schlacht teilnehmen, aber letzten Endes hatte er begriffen, dass er hier gebraucht wurde. Selucia sah ihm hinterher und nickte zufrieden. Er ist ein echter Gewinn, jetzt, da er sich zu beherrschen lernt, bedeutete sie in der Zeichensprache. Fortuona erwiderte nichts. Selucias Zeichen enthielten eine Andeutung, die sie übersehen hätte, hätte sie sie nicht schon so lange gekannt. Beslan lernte. Was jedoch andere Männer anging. In der Nähe fing Mat wild zu fluchen an. Er hatte die seanchanischen Befehlshaber um sich geschart, und sie konnte nicht genau hören, was ihn aufbrachte. Was hatte sie da bloß angerichtet, mit ihm eine Beziehung einzugehen? Ich bin den Omen gefolgt, dachte sie. Sie ertappte ihn dabei, wie er ihr einen Blick zuwarf, bevor er weiterbrüllte. Mat würde man noch Beherrschung beibringen müssen, aber das würde ausgesprochen schwierig werden. Viel schwieriger als bei Beslan. Wenigstens verkündete Selucia ihre strengen Urteile nicht laut. Die Frau diente ihr jetzt als Wahrheitssprecherin, aber Fortuona blieb nicht verborgen, dass sie diese Position als sehr belastend empfand. Sie wäre lieber bloß die Stimme der Kaiserin geblieben. Vielleicht würden die Omen Fortuona ja jemand anderen zeigen, der als Wahrheitssprecherin infrage kam. Wollen wir wirklich tun, was er sagt?, gestikulierte Selucia. Diese Welt ist im Chaos versunken, entgegnete Fortuona. Keine klare Antwort. Im Augenblick wollte sie keine klaren Antworten geben. Selucia würde sich schon zusammenreimen, welche Bedeutung das hatte. Wenn es um die Kaiserin ging, fügten Seanchaner für gewöhnlich die Worte 'Möge sie ewig leben' hinzu. Für manche war das eine Plattitüde oder nur ein Ritual. Fortuona hatte stets mehr darin gesehen. Dieser Ausspruch fasste die Stärke des Kaiserreichs in wenigen Worten zusammen. Eine Kaiserin musste geschickt, stark und listenreich sein, wenn sie überleben wollte. Allein die Besten hatten es verdient, auf dem Kristallthron zu sitzen. Hätte eines ihrer Geschwister oder ein Angehöriger des Hohen Blutes wie Galgan es geschafft, sie zu töten, dann hätte ihr Tod dem Kaiserreich gedient - denn offensichtlich wäre sie dann zu schwach gewesen, um das Reich zu führen. Möge sie ewig leben. Möge sie stark genug sein, um ewig zu leben. Möge sie stark genug sein, um
Schlagzeile
'Einzigartig - eine Saga von Weltrang!' Chicago Sun-Times