Beschreibung
'Die Hoffnung muss mit der Angst Hand in Hand gehen, und auch die Angst kann nicht anders, sie fasst die Hoffnung bei der Hand.' Die splitternackte schwarze Frau, die sich bei frostklirrender Kälte auf dem Bürgersteig wäscht, und die New Yorker eilen mit hochgeklapptem Kragen vorbei. Zwei Männer und eine Frau, die in einem Pariser Park die immer gleichen Runden drehen, und mit ihnen läuft ein geheimes Leben. Der in einen Müllsack gehüllte Bettler, der, wie in einem rituellen Tanz, ununterbrochen brüllend herumhopst - solche einprägsamen sozialen Bilder, Freiheitsübungen eben, notiert Péter Nádas heute, nach seinem Leben in der Diktatur. Meisterhafte Miniaturen aus drei Jahrzehnten: philosophisch, präzise und formvollendet.
Autorenportrait
Péter Nádas, 1942 in Budapest geboren, ist Fotograf und Schriftsteller. Bis 1977 verhinderte die ungarische Zensur das Erscheinen seines ersten Romans 'Ende eines Familienromans' (dt. 1979). Sein 'Buch der Erinnerung' (dt. 1991) erhielt zahlreiche internationale Literaturpreise. Zuletzt erschienen der große Roman 'Parallelgeschichten' und seine Memoiren eines Erzählers: 'Aufleuchtende Details'. Unter anderem wurde Nádas mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1991), dem Kossuth-Preis (1992), dem Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung (1995) und dem Franz-Kafka-Literaturpreis (2003) ausgezeichnet. 2014 wurde ihm der Würth-Preis für Europäische Literatur verliehen. Péter Nádas lebt in Gombosszeg.
Leseprobe
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