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Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk 1

Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk

Erschienen am 07.10.2021, 42. Auflage 1976
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783499104091
Sprache: Deutsch
Umfang: 366 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 19 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Abenteuer des sanft-vertrottelten, melancholischen-widersetzlichen Schwejk haben den einfachen Soldaten zum berühmtesten Uniformträger der Welt gemacht. Diese einmalige Gestalt der Weltliteratur hat Millionen Leser begeistert. Die hier mit den Originalillustrationen Josef Ladas vorliegende zweibändige Ausgabe (Bd 1: rororo 10409, Bd. 2: rororo Nr.10 411) enthält ungekürzt das gesamte von Hasek hinterlassene Buch. Schwejk führt hier als Sancho Pansa des Ersten Weltkriegs mit pfiffiger Hilflosigkeit, schlauer Dümmlichkeit seinen Privatkrieg gegen die Militärmaschinerie und wird mit der Anwendung von Idiotie als Raffinesse zum entwaffnenden Strategen. In einer bunten Folge zwerchfellerschütternder Begebnisse erfüllt Schwejk im Umgang mit seinen wechselnden, aber immer gleich beschränkten Vorgesetzten sein Gehorsams-Soll in einem Ausmaß, das jeden Befehl ad absurdum führt und die total anerkannte Autorität in ihrer Lächerlichkeit enthüllt. So wurde der Schwejk schließlich zum übernationalen Schutzheiligen eines entschiedenen Pazifismus und Antimilitarismus und zum großen Lehrmeister im Kampf des verwalteten und vergewaltigten Individuums gegen jede diktatorische Bevormundung. Der Schöpfer dieses verschmitzten Widerstandsbuches gegen jede kriegslüsterne Obrigkeit, das zu den großen Werken der Weltliteratur vom Range des 'Don Quijote' und 'Uhlenspiegel' gerechnet werden muß, hat selbst als Offiziersbursche der k. u. k. Armee die 'Freuden des Soldatenlebens' kennengelernt.

Autorenportrait

Jaroslav Hasek, als Sohn eines Mathematiklehrers am 24. April 1883 in Prag geboren, starb vierzigjährig am 3. Januar 1923 in Lipnice /Tschechoslowakei. Er debütierte 1903 mit einem Gedichtband, mußte aber seinen Lebensunterhalt als Bankangestellter verdienen, ehe er als Verfasser zahlreicher, schließlich in 16 Bänden gesammelter, derb-heiterer Erzählungen bekannt wurde. In diesen satirischen Schwänken läßt er bereits häufig seinen späteren Titelhelden, den braven Soldaten Schwejk, einen burlesk-komischen Hundehändler, Vertreter der niedersten Prager Volksschichten, auftreten, um ihn endlich zur zentralen Figur einer in den Jahren 1920 bis 1923 erscheinenden, überaus populären Geschichtenfolge zu machen, die mit seinem Tode abbrach. Sie fand so begeisterte Leser, daß der tschechische Schriftsteller und Journalist Karel Vaneek, ihrem Drängen nachgebend, die Fortsetzungsfolge weiterführte, indem er die Abenteuer Schwejks in russischer Gefangenschaft schilderte. Er erreichte jedoch nicht Ursprünglichkeit und Rang des Originalwerks, das von der offiziellen tschechischen Literaturkritik lange verkannt, unterdrückt oder gar gebrandmarkt wurde. Erst der überwältigende Erfolg der 1926 erschienenen Buchausgabe, die sogleich in 18 Sprachen übersetzt, mehrmals dramatisiert und verfilmt wurde, errang dem Schwejk schließlich auch in seiner Heimat Anerkennung als Meisterwerk volkssprachlicher Erzählkunst. In Deutschland wurde der dramatisierte Schwejk unter Piscators Regie mit dem unvergeßlichen Max Pallenberg zu einem der größten Bühnenerfolge der Vor-Hitler-Zeit; hieran anknüpfend übernahm Bertolt Brecht die Gestalt des Schwejk und ließ ihn als Anti-Hitler-Helden im Zweiten Weltkrieg auftreten. Axel von Ambesser drehte mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle des Schwejk eine großartige Filmkomödie.