Beschreibung
Um Funkzeichen aufzufangen, muss man das Funkgerät auf die richtige Wellenlänge eingestellt haben; Offenheit für Gedichte setzt die Erwartung eines lyrischen Zeichensystems voraus, die Erwartung von etwas anderem als Prosasprache. Nicht jeder, nicht einmal jeder Kunstkenner, ist empfangsbereit. Nur derjenige wird die Form- und Sinnvielfalt von Gedichten wahrnehmen, der mit dem 'Morsealphabet' der Lyrik vertraut ist. Dazu gehören Metrum und Rhythmus, Wortbedeutung und Wortklang, Reim, rhetorische Figuren, lyrische Bilder und Metaphern, Chiffren, Symbole, grammatische Besonderheiten und außergewöhnliche Perspektiven.Walter Hinck gelingt es meisterhaft, die Schönheit lyrischer Sprache transparent zu machen. Klar und einprägsam weisen seine sehr persönlich gehaltenen Interpretationen den Weg, ohne die individuelle Annäherung vorweg zu nehmen.
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Autorenportrait
1986/87 war Walter Hinck Vizepräsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. 1992 erhielt er den Kasseler Literaturpreis.