Beschreibung
Im "Schatten der Globalisierung" haben sich seit den 1990er Jahren in vielen Regionen Netzwerke herausgebildet, die versuchen, den wirtschaftlichen Strukturwandel innovativ und kooperativ zu bewältigen. Am Beispiel von drei alten Industrieregionen - Chemnitz, Dortmund und Nürnberg - analysiert die Studie die Leistungsfähigkeit industriepolitischer Netze. Die Autoren gelangen zu einem zwiespältigen Befund. Einerseits identifizieren sie beträchtliche Steuerungsleistungen der Netzwerke, andererseits wir deutlich, dass die sozialen Folgen von Globalisierung und Strukturwandel durch regionalpolitische Anstrengungen allein nicht zu bewältigen sind. Mit Blick auf die Zukunft formulieren die Wissenschaftler einen brisanten Befund: Erfolgreiche Steuerungsleistungen regionaler Netze beruhen auf einer ausgewogenen Balance von ökonomischer Effizienz und sozialer Integration. Doch ausgerechnet diese Balance droht in den aktuellen Varianten eines aggressiven "Wettbewerbsregionalismus" mehr und mehr verloren zu gehen. Die Autoren plädieren daher für eine Neuorientierung regionaler Industrie- und Strukturpolitik.
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Autorenportrait
Dr. Klaus Dörre ist Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dr. Bernd Röttger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Inhalt
Altindustrielle Regionen im radikalen Strukturwandel - Netzwerkanalyse: Struktur, Organisationsform und Austauschbeziehungen regionaler Kooperationsverbünde - Politikfeldanalyse I: Wirtschaftsförderung, Clusterpolitik, regionale Governance - Politikfeldanalyse II: Regionale Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik - Politikfeldanalyse III: Betriebliche Modernisierung und Sanierung - Der Blick vom Turm: Lässt sich radikaler Strukturwandel steuern?
Schlagzeile
Strukturpolitik, Netzwerke und Gewerkschaften in altindustriellen Regionen