Beschreibung
Die Arbeit hat sich im letzten Jahrzehnt weiter verändert. Bereits in 50 Jahren werden weniger als 10 Prozent der Bevölkerung ausreichen, um alle Güter und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Konsequenzen für die sozialen Sicherungssysteme sind dramatisch, soziale Konlikte scheinen unvermeidlich. Dass "es nicht mehr genug Arbeit für alle geben wird" erkannte Jeremy Rifkin bereits in seinem Weltbesteller Das Ende der Arbeit - und seine Thesen sind heute aktueller denn je. In der Neuausgabe des in 16 Sprachen übersetzten Bestsellers entwickelt Rifkin seine radikalen Vorschläge weiter und zeigt mit gewohntem wirtschaftlichen und politischen Sachverstand, wie wir verhindern können, dass uns die Arbeit ausgeht. "Rifkins Buch wird uns noch lange beschäftigen." Süddeutsche Zeitung
Leseprobe
Einleitung zur Neuausgabe von 2004 In den neun Jahren seit der Erstveröffentlichung von Das Ende der Arbeit fuhr die Weltwirtschaft Achterbahn; sie schraubte sich in ungeahnte Höhen, stürzte dann genauso schnell wieder ab und zog eine weltweite Rezession nach sich. Doch selbst im Zenit des ökonomischen Zyklus blieb die strukturelle Arbeitslosigkeit in vielen Ländern der Erde gefährlich hoch, obwohl die globale Produktivität und das Bruttoinlandsprodukt zulegten. Im Jahr 1995 waren 800 Millionen Menschen arbeitslos oder unterbeschäftigt. 2001 fielen schon über eine Milliarde Menschen in eine dieser beiden Kategorien.1 Heute haben Millionen von Arbeitern überall in Amerika keine oder zu wenig Arbeit und kaum Hoffnung auf Vollzeitbeschäftigung. Diese traurige Realität ist umso schmerzlicher, wenn wir uns daran erinnern, dass noch vor wenigen Jahren Wirtschaftsführer wie Volksvertreter im Überschwang behaupteten, die Vereinigten Staaten hätten ihre Beschäftigungsprobleme gelöst. Die 'offizielle' Arbeitslosigkeit fiel von 6,6 Prozent im Januar 94 auf 4 Prozent im Januar 2000, wodurch sich einige Wirtschaftsexperten zu der kühnen Behauptung verleiten ließen, die Arbeitslosigkeit gehöre der Vergangenheit an.2 Ihre Voraussagen erwiesen sich als kaum fundiert. Bis zum Frühjahr 2003 war in den USA die offizielle Arbeitslosigkeit wieder auf 6 Prozent hochgeklettert und entwickelte sich zum am meisten besorgniserregenden Problem des Landes.3 Und das gilt nicht allein für die USA. Die am weitesten entwickelten Nationen der Welt werden beständig von chronisch hoher Arbeitslosigkeit geplagt. Im August 2003 betrug sie in Deutschland beinahe 10 Prozent, und 60 Prozent der Arbeitslosen hatten mehr als ein Jahr lang keine Beschäftigung mehr gehabt.4 In Frankreich und Italien pendelte die Arbeitslosigkeit im Jahr 2003 um 9 Prozent, in Spanien lag sie bei fast 12 Prozent.5 Insgesamt belief sie sich in der Europäischen Union auf 7,9 Prozent und in der erweiterten Eurozone auf mehr als 8,7 Prozent.6 Der anderen Seite der Welt geht es nicht besser. Zu Beginn des Jahres 2003 waren in Japan 3,68 Millionen Menschen ohne Beschäftigung, die Arbeitslosigkeit belief sich insgesamt auf 5,5 Prozent, was der höchste Wert seit Beginn der Arbeitslosenstatistik in den fünfziger Jahren ist. In Indonesien waren 9,1 Prozent arbeitslos, in Indien 8,8 Prozent. In der Karibik und in Lateinamerika belief sich die Arbeitslosigkeit im Durchschnitt auf 10 Prozent.7 Im Lauf dieser Zeit ist klar geworden, dass die strukturellen Probleme hinter der steigenden Arbeitslosigkeit, die zum ersten Mal in Das Ende der Arbeit diskutiert wurden, sich in den Jahren seither weiter vertieft haben, was die Zukunft der Beschäftigung zur kritischen Frage unserer Epoche macht. Interessanterweise finden die Analysen und aufgezeigten Trends, die den Hauptteil des Buches ausmachen, heute ein größeres Echo als zu der Zeit, da das Werk erstmals veröffentlicht wurde. Mit dieser Einleitung zur Neuausgabe von 2004 ergreife ich die Gelegenheit, die Leser hinsichtlich der Zukunft der Arbeit auf den neuesten Stand zu bringen, wobei ich besonders die Lehren betone, die man aus den tumultartigen ökonomischen Entwicklungen der zurückliegenden Jahre ziehen kann. Ich erweitere auch einige der zahlreichen Vorschläge zur Bewältigung der Jobkrise aus der ersten Ausgabe um eine Reihe frischer Ideen, wie man über das Wesen der Arbeit neu nachdenken kann. Ich hoffe, dass diese Vorschläge helfen, einen Weg in eine neue Welt zu finden, in der jeder Einzelne durch seine Tätigkeit und seinen Beitrag auf ganz andere Weise etwas für das Schicksal der Menschheit und das Wohlergehen der Erde zu leisten vermag, als man sich das bislang überhaupt vorstellen konnte. Die große Debatte über die Zukunft der Arbeit hat jede Nation fest im Griff. Unter der Last hoher Arbeitslosigkeit, erdrückender Steuern, überlasteter Sozialsysteme und einem Wirrwarr von Regulierungsmaßnahmen, die nach Ansicht einiger die wirtscha
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Wie verhindern wir, dass uns die Arbeit ausgeht ?