Beschreibung
ab 10 Jahre Viel zu oft begegnet uns heutzutage Religion im Zusammenhang mit Konflikten und Gewalt. Doch was wissen wir wirklich über die Vielfalt, die Werte und Grundlagen der großen Weltreligionen? Arnulf Zitelmann lädt ein in die Welt von Taoismus, Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam. Jenseits aller Mythen und Bilder stellt er die großen Religionsstifter wie Laotse, Buddha, Moses, Jesus und Mohammed vor allem als Menschen dar.
Autorenportrait
Arnulf Zitelmann, geboren 1929, trat nach seinem Studium der Philosophie und Theologie in den Dienst der Evangelischen Landeskirche in Hessen. Von 1977 bis 1992 war als Religionslehrer an einem Gymnasium in Darmstadt tätig. Heute lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller in der Nähe von Darmstadt. Er ist Autor zahlreicher Jugendromane und Biografien für junge Leser, für die er mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde.
Leseprobe
Arabien ist uraltes Kulturland. Jatrib, nördlich von Mekka und bald Medina, die Stadt des Propheten genannt, erwähnen bereits die Schriften aus dem Zweistromland im 6. Jahrhundert vor unserer Zeit in Verbindung mit jüdischen Namen. Die arabische Halbinsel bot sich den verfolgten Juden als Zufluchtsstätte geradezu an, standen sie doch nach Auskunft der Hebräischen Bibel zu den Arabern in enger verwandtschaftlicher Beziehung. Abraham, erzählt die Tora, war lange kinderlos geblieben. Da legte seine Frau Sarah ihm ihre Magd Hagar in die Arme. Hagar wurde schwanger und gebar den Ismael. Als Sarah bald darauf selbst schwanger wurde und den Isaak gebar, drängte sie Abraham, sich von der Magd und ihrem Kind zu trennen. Abraham gehorchte seiner Frau, und so wurde Isaak, ich erzählte es schon, zum Stammvater Israels. Doch auch Ismael, den Erstgeborenen, segnete der Engel und sprach: Ich will seine Nachkommenschaft mehren, und "ein Wildesel-Mensch wird er sein, alle seine Brüder wird er provozieren." So charakterisiert die Hebräische Bibel Israels nächste Nachbarn, die Araber. Über Ismael wird Muhammad den Islam zurückdatieren bis auf Abraham. Ismaeliter hießen die Stämme Arabiens bei den Juden wie den Christen. Die arabische Halbinsel war kein kulturelles Niemandsland. Gerade Mekka, ihr Handelszentrum, war ein Kulturkonglomerat, das nur auf den Einen zu warten schien, auf Allah und seinen Gesandten Muhammad. Einmal zum Leben erwacht, überrannten die Araber im Sturm alle umliegenden älteren Zivilisationen. /Ü2/ Muhammad, ein Kaufmann auf Reisen Es ist ein völlig anderer Kulturkreis, der uns Europäern da begegnet. Schon die Kindheit und die Jugend des Propheten versetzen uns in ein Beduinenmilieu. Amin, Muhammads Geburtsname, war dem Namen seiner Mutter Amina nachgebildet. Deren semitische Wurzel ist gut erkennbar: Amen, das heißt "vertrauenswürdig". Der Vater, vor der Geburt Muhammads gestorben, gehörte zu den wohlsituierten Familien der Metropole Mekka. Als Geburtsjahr des Propheten nimmt man das Jahr 570 an. Auch die Mutter Amina soll früh verstorben sein. Der Junge wächst jedenfalls in beduinischer Umgebung unter der Obhut seines Onkels Abu Talib heran. Dieser blieb bis zu seinem Tod um seinen Schützling besorgt, ein Anhänger von dessen neuer Religion ist er allerdings nie geworden. Seit wann nannte Amin sich Muhammad? Das wissen wir nicht, ebenso wie viele andere Dinge aus seinen jüngeren Jahren, ehe ihn mit Vierzig die Berufung erreichte. Zwei Drittel des Prophetenlebens liegen im Dunkeln, nachträglich aufgefüllt durch zahllose Legenden. Onkel Abu Talib wird den Jungen gewiss ins Handelsgeschäft eingeführt haben. Und darin musste sein Schützling sehr erfolgreich gewesen sein, denn eine wohlhabende Kaufmannswitwe bot ihm, dem Jüngeren, die Ehe an. Ein Glücksfall für den Verwaisten, die Ehe mit Kadisha reifte zur erfüllten Partnerschaft, war ein vertrauensvolles Geben und Nehmen. Das Paar zeugte vier Töchter und mehrere Söhne. Muhammads männliche Nachkommen starben allerdings noch im Kindesalter. Als Kaufmann unternahm Muhammad viele weite Reisen, wohl auch bis in den christlichen Großraum Syrien, um die sich manche Geschichten ranken. "Auf einer seiner Reisen gelangte er nach Jerusalem. Dort lernte er einen christlichen Mönch Buheira kennen. Der fragte Muhammad nach seiner Religion und merkte, dass er Heide war. Das nämlich waren die Söhne Ismaels. Sie verehrten einen Götzen, den sie Al-Akbar, den Höchsten, nannten. Sie umgaben ihn mit Tafeln lüsterner Liebesgedichte, die sie über dessen Kopf anbrachten. Das waren ihre Gebete. Als Buheira merkte, dass Muhammad einer der Ismaeliten war, hatte er Wohlgefallen an ihm, wegen der gleichen Sprache, ihrer Freundschaft und weil er Muhammads Wissensdurst spürte. Da las er ihm einige Kapitel aus den Evangelien, der Bibel und den Psalmen vor. Als Muhammad nach Mekka zurückkehrte, sagte er seinen Freunden: a¿sWehe euch, ihr lebt in ...
Inhalt
Religion, ein erstes Wort Taoismus: Die kosmische Urkraft Buddhismus: Nirwana-Trotz Judentum: Tora-Liebe Christentum: Eine Vision Islam: Der eine Einzige Religion, kein letztes Wort Nachwort Anhang Karte: Verbreitung der Weltreligionen Zeittafel Registe
Schlagzeile
Tanz der Religionen