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Durchstarten mit 50 plus

Wie Sie Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nutzen

Erschienen am 07.09.2018, 1. Auflage 2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593509273
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 1.6 x 21.7 x 13.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Sie sind über 50 oder gehen darauf zu? Sie sind dabei, sich freiwillig oder gezwungen beruflich zu verändern? Fakt ist: Sie haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Fakt ist aber auch: Vielen fällt es schwer, sich neu zu positionieren. Warum? Ganz klar: Wenn Sie heute über 50 sind, haben Sie Ihre berufliche Karriere zu einer Zeit begonnen, in der die Arbeitswelt noch völlig anders tickte. Der Karriereexperte Hans-Georg Willmann coacht in seiner Praxis viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte und kennt deren Bedenken sowie die besonderen Herausforderungen. Er zeigt praxisnah und Schritt für Schritt, wie auch in dieser Lebensphase der Neustart in der Arbeitswelt 4.0 gelingt.

Autorenportrait

Hans-Georg Willmann berät seit 20 Jahren erfolgreich Menschen über 50, die sich beruflich neu orientieren wollen oder müssen. Der Diplom- Psychologe gründete 2003 sein Büro für Personalberatung & Coaching in Freiburg. Er ist Autor zahlreicher Karriereratgeber

Leseprobe

Eine Geschichte zu Beginn Mein Name ist Hans-Georg Willmann. Ich werde dieses Jahr selbst 50. Und wie viele heute 50-Jährige habe ich meine Berufstätigkeit zu einer Zeit und in einer Welt begonnen, die ziemlich anders war, als sie heute ist. Der rasante digitale Fortschritt der vergangenen 30 Jahre hat die Arbeitswelt durcheinandergewirbelt. Aber von vorn. 1985. Ich war 16 und gerade in der Ausbildung zum Industriekaufmann bei einem Global Player (heute Pfizer). Viele größere Unternehmen stellten in dieser Zeit ihre Administration von der elektrischen Schreibmaschine zur computerisierten Textverarbeitung um. Zwei Jahre zuvor hatte Apple den ersten Büro-Computer mit Maus auf den Markt gebracht. Die New York Times schrieb damals: "Statt Befehle einzutippen, zeigt man Bilder auf dem Bildschirm, indem man ein von Hand geführtes Gerät, genannt Maus, auf der Oberfläche des Schreibtischs nah beim Computer herumschiebt. Während die Maus sich bewegt, bewegt sich der Cursor - das ist der Pfeil, der auf bestimmte Stellen am Bildschirm zeigt - entsprechend." (The New York Times: Andrew Pollack: Apple's Lisa Makes a Debut. 19.01.1983. Anm. d. Autors: Übersetzt aus dem Englischen.) Heute erscheinen uns diese Zeilen fast skurril: "() ein von Hand geführtes Gerät, genannt Maus ()". Doch damals war die neue Technologie eine Herausforderung, ja eine Revolution. Die Leute in meinem Ausbildungsbetrieb sind ganz unterschiedlich damit umgegangen. Viele, besonders die über 50-Jährigen, erzählten mir, sie bräuchten sich nicht mehr umzustellen. Es sei viel zu kompliziert, auf einem Computer zu schreiben. Außerdem müsse man mit Ausgabegeräten, den Druckern, das Getippte auf Papier bringen und das würde nicht richtig funktionieren. Da sei ihnen ihre alte IBM-Kugelkopfschreibmaschine lieber. Die funktioniere bislang und werde es auch weiterhin tun. Nur ein Abteilungsleiter, Michael, 52 Jahre alt, dem ich zu der Zeit zugeordnet war, reagierte anders. Und das hat mich so sehr beeindruckt, dass ich mich noch heute, 33 Jahre später, daran erinnere. Michael rief mich eines Tages in sein Büro: "Hans-Georg, du hast sicher einen Computer zu Hause, erkläre mir den Computer." Ich schaute wohl so verdutzt, dass Michael einfach weiterredete. "Weißt du, Veränderungen sind nicht aufzuhalten. Die einen lehnen sie ab, aus Bequemlichkeit oder Angst. Die anderen sehen darin eine Chance. Du kannst dich jeden Tag neu entscheiden, zu welcher Gruppe du gehören willst. Ich will den Computer lernen." Ich wusste damals nicht, wie sehr Michael meine Einstellung zu Veränderungen prägen würde. In den 1980er Jahren revolutionierte der PC die Datenverarbeitung und damit das Leben vieler Menschen - entgegen den Rufen vieler Skeptiker, die darin nur ein Spielzeug sahen. In den 1990er Jahren veränderte das World Wide Web unsere Kommunikation radikal. In den 2000er Jahren kamen das Smartphone und damit verbunden die Apps, die wiederum von vielen als Spielerei abgetan wurden. Mittlerweile gibt es für fast alles eine App oder eine Software, die uns unser Leben sehr angenehm und viele klassische Jobs überflüssig macht. Zahlreiche Berufsbilder verändern sich dramatisch - oder sie verschwinden ganz. In zehn Jahren wird es viele der heute noch existierenden Bürojobs nicht mehr geben. Schalterangestellte in der Bank oder Versicherungsmakler auf Hausbesuch werden wohl aussterben - und auch die Stromzählerableser. Jeder von uns wird diese Arbeiten mehr und mehr selbst übernehmen - mit Hilfe einer App. Schnell, unkompliziert und nahezu kostenfrei. Die digitale Revolution ist nicht aufzuhalten. (Oxford-Studie, 2013) Die Digitalisierung macht auch vor den Werkstoren deutscher Unternehmen nicht halt. Das Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT) - ein Netzwerk von Geräten, in dem Elektronik, Software und Sensoren den Austausch und die Analyse von Daten ermöglicht - schafft die Industrie 4.0. Aber es geht weiter. MIT-Forscher sprechen aktuell von einem dritten großen digitalen Umbruch. In Zukunft werde die Produktion umgekrempelt. Die Industrie 4.0 sei nur ein Zwischenschritt. Der Herstellungsprozess von Produkten lasse sich - ähnlich wie Filme, Musik oder Software - als digitaler Strang von Nullen und Einsen darstellen. Wenn die Fabrikation aller Dinge auf diese Weise digitalisiert sei, dann werde sich die Möglichkeit auftun, dass sich jedermann alles selbst machen kann. In einer offenen Werkstatt um die Ecke. Der Replikator aus Star Trek wäre damit Wirklichkeit. (Quelle: Spiegel Online 16.02.2018) Seit Ausbildungsbeginn 1985 hat sich in meiner Lebens- und Arbeitswelt ziemlich viel ziemlich radikal verändert. Immer wieder gibt es neue Technologien, neue Chancen und neue Anforderungen. Ich komme immer wieder an den Punkt, an dem ich mich über technische Neuerungen ärgere. Weil ich mich neu einarbeiten muss und weil ich häufig nicht sofort verstehe, wie alles funktioniert. Weil ich merke, dass die Jüngeren schneller sind. Weil ich mich manchmal nach dem Sinn frage und danach, ob ich das denn überhaupt (noch) brauche. Immer, wenn es so weit ist, denke ich an Michael und daran, was er 1985 im Alter von 52 Jahren zu mir gesagt hat. Und mein Widerstand schwindet. Wenn Sie zu diesem Buch gegriffen haben, bedeutet das vermutlich, dass Sie vor einer beruflichen Veränderung stehen. Vor einer Neuorientierung. Jetzt. Mit Anfang, Mitte 50. In einem Alter, in dem das Leben eigentlich in geregelten Bahnen verläuft. Sie sich etabliert und in stabilen Verhältnissen eingerichtet haben. Eigentlich hatten Sie nicht vor, noch einmal die Stelle zu wechseln. Doch Sie merken, dass es im Job nicht mehr stimmt. Dass der Spaß an der Arbeit und die Identifikation mit der Firma schleichend verloren gegangen sind. Dass noch mehr in Ihnen steckt und dass Sie aufbrechen wollen - um etwas anderes zu machen. Oder aber Sie verlieren ungewollt und überraschend Ihren Job. Weil die Firma zum Beispiel ins Schlingern geraten ist. Unabhängig davon, ob die anstehende Veränderung freiwillig oder erzwungen ist: Sie brauchen wahrscheinlich eine neue Erwerbsidee - einen neuen Job. Die gute Nachricht ist: Noch nie war die Zeit für einen Aufbruch 50 plus besser als heute. Vergessen Sie die Schlagzeilen, dass Sie in Ihrem Alter keine Chance mehr haben. Fakt ist: Sie haben Chancen, sich mit über 50 in der Arbeitswelt neu zu positionieren. Aufgrund der demografischen Entwicklung fehlen gut ausgebildete Arbeitskräfte. Aktuell sind über eine Million offene Stellen gemeldet. Noch einmal so viele Stellen werden ohne öffentliche Ausschreibung besetzt - das ist der verdeckte Arbeitsmarkt. (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 2018) Dazu kommen eine Million Möglichkeiten in der digitalen Arbeitswelt. Heute kann sich fast jeder neu erfinden, neue Erwerbsideen umsetzen, den großen Aufbruch in ein neues Leben wagen, sein Potenzial entfalten und neu durchstarten. Fakt ist aber auch: Vielen Menschen über 50 fällt es schwer, sich auf dem Arbeitsmarkt zu bewegen und sich neu zu positionieren. Viele wissen nicht genau, was sie da draußen erwartet, wo sie anfangen sollen und wie. Was Sie eigentlich genau wollen und warum. Welche Möglichkeiten sie in der Arbeitswelt 4.0 haben und wie sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nutzen. Wenn es Ihnen auch so geht, dann wird Ihnen mein Buch weiterhelfen. Seit 20 Jahren coache ich Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die durch eine Krise in ihrer Karriere motiviert, oft auch gezwungen sind, sich neu zu positionieren. Eins ist mir während dieser Zeit ganz klar geworden: Um beruflich erfolgreich durchzustarten, brauchen Sie einen persönlichen Masterplan und eine aktive Haltung. Dieses Buch zeigt Ihnen praxisnah und Schritt für Schritt alles, was Sie wissen müssen, um diese Haltung zu entwickeln und Ihren individuellen Masterplan zu entwerfen. Sieben Fragen bilden dabei den roten Faden, an dem Sie sich orientieren können: 1. Was wollen Sie? 2. Was können Sie? 3. Was ist passiert - und warum? 4. Wie ...

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