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Der Hobbit

Oder Hin und zurück

Erschienen am 20.12.2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608938180
Sprache: Deutsch
Umfang: 382 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 21 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Es war ein schöner Morgen, als ein alter Mann bei Bilbo anklopfte. 'Wir wollen hier keine Abenteuer, vielen Dank', wimmelte er den ungebetenen Besucher ab. 'Überhaupt, wie heißen Sie eigentlich?' - 'Ich bin Gandalf', antwortete dieser. Und damit dämmerte es Bilbo: Das Abenteuer hatte schon begonnen. Vor sechzig Jahren hat Tolkien die Geschichte von Bilbo und dem Drachenschatz für seine Kinder niedergeschrieben. Und seit dieser Zeit ist Bilbos gefährliche Reise ein Klassiker der Kinderliteratur. Sehr zum Verdruß Tolkiens übrigens: Um den Eindruck eines Kinderbuches zu korrigieren, hat er später vielfach Überarbeitungen vorgenommen. Diese Neuübersetzung von Tolkien-Kenner Wolfgang Krege basiert-im Unterschied zu der 1957 veröffentlichten Übersetzung - auf der autorisierten Fassung letzter Hand. Somit ist nun eine deutsche Fassung zugänglich, wie Tolkien selbst sie gutheißen würde.

Autorenportrait

J.R.R. Tolkien wurde am 3. Januar 1892 geboren. Er gilt als einer der angesehensten Philologen weltweit, vor allem ist er jedoch als Schöpfer von Mittelerde und Autor des legendären Der Herr der Ringe bekannt. Seine Bücher wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt und haben sich weltweit millionenfach verkauft. Ihm wurde ein Orden des Britischen Empire (CBE) und die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen. Er starb 1973 im Alter von 81 Jahren. Wolfgang Krege (1939-2005) wurde in Berlin geboren, wuchs dort auf und studierte später an der Freien Universität Philosophie. Er war Lexikonredakteur, Werbetexter und Verlagslektor. Ab 1970 war er auch als Übersetzer tätig (Anthony Burgess, Annie Proulx, Amélie Nothomb und viele andere). Große Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Übersetzungen der Texte von J.R.R. Tolkien ('Das Silmarillion ', 'Der Hobbit'), besonders durch die Neuübersetzung des 'Herrn der Ringe'.

Leseprobe

KAPITEL I EIN UNERWARTETES FESTIn einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit. Nicht in  einem feuchten, schmutzigen Loch, wo es nach Moder  riecht und Wurmzipfel von den Wänden herabhängen, und  auch nicht in einer trockenen, kahlen Sandgrube ohne Tische und Stühle, wo man sich zum Essen hinsetzen kann:  Nein, das Loch war eine Hobbithöhle, und das heißt, es war  sehr komfortabel.Die Tür war kreisrund wie ein Bullauge, grün gestrichen,  mit einem blanken gelben Messingknopf genau in der Mitte.  Sie führte in eine röhrenförmige Diele, eine Art Tunnel, aber  ein sehr komfortabler, luftiger Tunnel mit holzgetäfelten  Wänden, gekacheltem und mit Teppichen belegtem Fußboden, lackierten Stühlen und einer Unmenge Haken an der  Wand für Hüte und Mäntel - der Hobbit hatte gern Besuch.  Die Diele zog sich in Windungen ein ganzes Stück weit hin,  aber nicht tief in den Bühl hinein - so wurde die kleine Anhöhe von den Nachbarn auf etliche Meilen im Umkreis genannt -, und viele kleine runde Türen gingen darauf hinaus,  abwechselnd zu beiden Seiten. Treppen brauchte der Hobbit  nicht zu steigen: Schlafzimmer, Bad, Keller, Speisekammern  (deren er mehrere hatte), Garderoben (ganze Kammern voller Kleider), die Küche und die Speisezimmer, alles lag auf  gleicher Höhe und grenzte an diesen Gang. Die besten Zimmer waren auf der linken Seite (wenn man hereinkam), denn  nur hier gab es Fenster, tief über dem Boden angesetzte runde  Fenster, aus denen der Hobbit auf seinen Garten und die  zum Fluss abfallenden Wiesen dahinter hinaussah.Dieser Hobbit war ein sehr wohlhabender Hobbit, und  er hieß Beutlin. Die Beutlins wohnten schon seit unvordenklichen Zeiten in der Gegend um den Bühl und galten  als sehr achtbare Leute, nicht nur, weil die meisten von ihnen  reich waren, sondern auch, weil sie sich nie auf irgendwelche  Abenteuer einließen oder etwas Unerwartetes taten: Was  ein Beutlin auf irgendeine Frage sagen würde, wusste man  immer schon, ohne die Frage erst stellen zu müssen. Unsere  Geschichte nun handelt von einem Beutlin, der dennoch  in ein Abenteuer hineingeriet und der sich dabei ertappen  musste, wie er Dinge sagte und tat, die ihm niemand zugetraut hätte. Die Achtung seiner Nachbarn mag er dabei verloren haben, aber er gewann - na, ihr werdet ja sehen, ob er  am Ende auch etwas gewann.Die Mutter des Hobbits, von dem wir reden - aber was  ist ein Hobbit? Ich glaube, ein paar Angaben sind nötig,  denn die Hobbits sind heutzutage selten und gehen dem  Großen Volk, wie sie uns nennen, scheu aus dem Weg. Sie  sind (oder waren) kleine Leutchen, etwa halb so groß wie  wir, kleiner noch als die langbärtigen Zwerge. Hobbits haben keine Bärte. Mit Zauberei haben sie wenig oder nichts  zu tun, abgesehen von dem bisschen Alltagsmagie, das ihnen  erlaubt, schnell und geräuschlos zu verschwinden, wenn  große, täppische Leute wie du und ich dahergestapft kommen, mit einem Lärm wie eine Elefantenherde, den die  Hobbits meilenweit hören. Sie werden oft ein wenig rund  um die Leibesmitte und kleiden sich in helle Farben  (vor allem Grün und Gelb). Schuhe tragen sie nicht, weil ihnen an den Füßen natürliche Ledersohlen und ein dichter  brauner Pelz wachsen, ähnlich wie das Kraushaar auf ihren  Köpfen. Sie haben lange und geschickte braune Finger, gutmütige Gesichter und ein tiefes, saftiges Lachen (besonders  nach dem Mittagessen, das sie am liebsten zweimal täglich  einnehmen). Damit wisst ihr über Hobbits fürs Erste genug.  Wie schon gesagt, die Mutter dieses Hobbits - Bilbo Beutlins nämlich - war die fabelhafte Belladonna Tuk, eine der  drei vortrefflichen Töchter des Alten Tuk. Der Alte Tuk war  das Familienoberhaupt der Hobbits, die irgendwo jenseits  der Wässer wohnten, des Flüsschens, das am Fuße des Bühls  vorüberfloss. In den anderen Hobbitfamilien wurde gemunkelt, vor langer Zeit müsse ein Tuk einmal eine Elbin geheiratet haben. Das war natürlich Unsinn, aber immerhin  war an dieser Sippe noch etwas nicht ganz Hobbitmäßiges,  und dann und wann kam es vor, dass ein Tuk fortging und  in Abenteuer verwickelt wurde. Meistens verschwand er  dann unauffä Zufall. Eines Morgens in der  Frühe der Zeiten, als es noch mehr Grün und weniger Lärm  auf der Welt gab, als die Hobbits noch zahlreich waren und es  ihnen gutging, stand Bilbo Beutlin nach dem Frühstück vor  seiner Tür und rauchte eine gewaltige lange Holzpfeife, die  fast bis zu seinen pelzigen (und sauber gebürsteten) Zehen  herabreichte, als Gandalf daherkam. Gandalf! Wenn ihr nur  den vierten Teil von all dem gehört hättet, was ich über ihn  gehört habe - und ich weiß selbst nur wenig von dem, was es  da zu wissen gibt -, dann würdet ihr euch auf eine erstaunliche Geschichte gefasst machen. Abenteuer und Gerüchte  außergewöhnlichster Art schienen ihm auf dem Fuße zu folgen, wohin er auch ging. Unter dem Bühl war er seit ewigen  Zeiten nicht mehr vorbeigekommen, seit sein Freund, der  Alte Tuk, gestorben war, und die Hobbits hatten fast vergessen, wie er aussah. Das letzte Mal war er da gewesen, als sie  alle noch kleine Hobbitjungen und Hobbitmädchen waren,  und seither hatte er anderswo zu tun gehabt, irgendwo in den  Gegenden hinter dem Bühl und jenseits der Wässer.Alles, was der ahnungslose Bilbo an diesem Morgen sehen  konnte, war ein alter Mann mit einem Stab. Er trug einen  spitzen blauen Hut, einen langen grauen Mantel, ein silberweißes Halstuch, über dem ein weißer Bart bis zum Gürtel  herabhing, und große schwarze Stiefel.'Einen schönen guten Morgen!', sagte Bilbo, und genau  so meinte er es auch. Die Sonne schien, und das Gras war  grün. Aber Gandalf sah ihn, unter seinen buschigen Brauen,  die weiter hervorstachen als die Krempe seines Hutes,  scharf an.'Wie meinen Sie das?', sagte er. 'Wünschen Sie mir  einen guten Morgen, oder meinen Sie, dass es ein schöner  Morgen ist, egal was wir wünschen; oder dass Sie an diesem  Morgen alles schön und gut finden, oder dass man an diesem  Morgen gut oder schön sein muss?''Alles zugleich', sagte Bilbo. 'Und außerdem genau die  richtige Zeit, um vor der Tür eine Pfeife zu rauchen. Wenn  Sie eine Pfeife dabeihaben, setzen Sie sich doch her und  stopfen Sie sich eine mit meinem Tabak! Wir haben keine  Eile, der ganze Tag liegt noch vor uns!' Dann setzte Bilbo  sich auf die Bank vor seiner Tür, schlug die Beine übereinander und blies einen schönen grauen Rauchring, der in die  Luft aufstieg, ohne zu zerreißen, und über den Bühl davonschwebte.'Sehr nett!', sagte Gandalf. 'Aber heute Morgen habe  ich keine Zeit, Rauchringe zu blasen. Ich stecke in den Vorbereitungen für ein Abenteuer und suche jemanden, der  noch mitmacht. Es ist sehr schwer, jemanden zu finden.''Kann ich mir denken - hier in der Gegend. Wir sind  alles einfache, ruhige Leute und haben für Abenteuer nichtsübrig. Dabei hat man nur Ärger und Scherereien! Man  kommt nicht mal mehr rechtzeitig zum Essen! Ich versteh  nicht, was man daran finden kann', sagte unser guter Bilbo  Beutlin, klemmte einen Daumen hinter seinen... Leseprobe

Schlagzeile

Der Hobbit ist die direkte Vorgeschichte von 'Der Herr der Ringe'.

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