Beschreibung
Die Diplom-Psychologin Julia Scharnhorst erläutert nicht nur medizinisch-psychologische Erkenntnisse zu psychischer Arbeitsbelastung und Stress, sondern geht auch auf rechtliche Aspekte von Burnout ein. Sie gibt konkrete Handlungsempfehlungen im Umgang mit betroffenen Mitarbeitern.Auf einen Blick:Extra: Förderung der WiderstandsfähigkeitStress abbauen, Konflikte bewältigen, Probleme lösenFakten zu rechtlichen Grundlagen im Umgang mit BetroffenenInformationen zu Fortbildungsangeboten und wichtige AdressenInhalte:Burnout: Annäherung an ein neues PhänomenWie Sie psychische Belastungen erkennenUmgang mit BurnoutRechtliche GrundlagenDie Burnout-PräventionBiegen statt brechen - Förderung der ResilienzAnhang: Checklisten, Leitfäden und BetriebsvereinbarungenArbeitshilfen online:Checklisten zur Situations- und GefährdungsanalyseGesprächsleitfäden
Autorenportrait
Julia Scharnhorst ist Diplom-Psychologin und Inhaberin der Unternehmensberatung Health Professional Plus. Sie berät Unternehmen zu allen Fragen rund um psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu Themen wie Stressmanagement und gesundheitsförderliche Arbeitsorganisation.
Leseprobe
1 Burnout: Annäherung an ein neues Phänomen
Sie können kaum mehr eine Zeitung aufschlagen, ohne dass Sie auf einen Artikel zum Thema Burnout stoßen. Immer mehr Bücher zu diesem Phänomen erscheinen auf dem Markt. Und Sie selber halten jetzt eines davon in der Hand. Was hat es auf sich mit diesem anscheinend neuen Phänomen? Was ist Burnout überhaupt? Ist das eine neue Erscheinung oder gab es das früher auch schon? Mit diesen grundlegenden Fragen wollen wir uns erst einmal beschäftigen, bevor wir dazu kommen, was Sie als Führungskraft oder Personalverantwortliche tun können, um psychischen Überlastungen möglichst vorzubeugen und im Akutfall bei Mitarbeitern oder Kollegen richtig zu handeln.
1.1 Was ist Burnout?
Die schlechte Nachricht zuerst: Es gibt keine einheitliche Definition des Burnouts! Selbst der in Deutschland weithin anerkannte Burnout-Experte Matthias Burisch verwendet über sieben Seiten auf dieses Thema, um letztendlich eine genaue Definition schuldig zu bleiben.
Geschichte des Begriffs Burnout
Lassen Sie uns deshalb einen Blick in die Geschichte dieses so schwer fassbaren Begriffs werfen, um uns auf diese Weise mit ihm und seinen wechselnden Bedeutungen vertrauter zu machen.
Schon in der Literatur lassen sich Beschreibungen des Zustandes finden: z. B. in Thomas Manns„Buddenbrooks" beschreibt der Senator Thomas Buddenbrook einen Zustand der Müdigkeit und Verdrossenheit, einen Mangel an Interesse und eine innere Verarmung. Auch Graham Greene hat in seinem 1960 erschienen Roman„A Burnt-Out Case" einen erfolgreichen Mann beschrieben, der sein Leben als Kirchenarchitekt als sinnlos empfindet und versucht, seinen Seelenfrieden wiederzufinden indem er in Afrika ein Hospital für Leprakranke baut. Man könnte sogar bei Moses einen Burnout vermuten:„Da sprach der Schwiegervater Moses zu ihm: Die Sache ist nicht gut, die du tust; du wirst ganz erschlaffen, sowohl du, als auch dieses Volk, das bei dir ist; denn die Sache ist zu schwer für dich, du kannst sie nicht allein ausrichten." (2. Mose 18, 17 - 18)
Der amerikanische Psychoanalytiker Herbert Freudenberger (der sich - in Deutschland geboren - 1938 nach der Reichspogromnacht zur Flucht aus Deutschland entschloss) schrieb 1975 den ersten wissenschaftlichen Artikel. Freudenberger war selbst betroffen, da er als Psychoanalytiker sehr lange Arbeitstage hatte und sich auch noch ehrenamtlich stark in der Drogenarbeit engagierte. Er beschrieb bei sich Kraftlosigkeit und Müdigkeit bei gleichzeitiger Schlaflosigkeit, zusätzlich litt er an Magen- und Kopfschmerzen. Auch seine Stimmung war betroffen: Er fühlte sich reizbarer und unflexibler. Freudenberger beschrieb unter dem Begriff„Burnout" den psychischen und physischen Abbau der ehrenamtlichen Mitarbeiter im sozialen Bereich (s. Hillert, 2010).
Inhalt
1 Burnout: Annäherung an ein neues Phänomen 1.1 Was ist Burnout? 1.2 Ist das nicht nur ein Modephänomen? 1.3 Woher kommt Burnout? 1.3.1 Ursachen in der Person 1.3.2 Ursachen in der Arbeitsumgebung 1.3.3 Gesellschaftliche Ursachen 1.4 Häufigkeit und Gefahr von Burnout in bestimmten Branchen und Berufen 1.4.1 Häufigkeit von Burnout 1.4.2 Große Firmen und Organisationen 1.4.3 Sozial- und Gesundheitsberufe 1.4.4 Emotionsarbeit 1.5 Boreout: das Gegenteil von Burnout 2 Wie Sie psychische Belastungen erkennen 2.1 Wie erkenne ich Burnout bei mir selber? 2.2 Wie können Sie psychische Belastungen im Team oder im Unternehmen erkennen? 2.2.1 Warnsignale bei einzelnen Mitarbeitern 2.2.2 Warnsignale im Unternehmen 2.2.3 Gefährdungsanalyse psychischer Belastungen 2.3 Wie kann ich erkennen, welche Mitarbeiter gefährdet sind? 2.3.1 Risikofaktoren im persönlichen Bereich der Mitarbeiter 2.3.2 Risikofaktoren im Betrieb 3 Umgang mit Burnout 3.1 Umgang mit aktuell betroffenen Mitarbeitern 3.1.1 Wie Sie in akuten Situationen reagieren sollten 3.1.2 Gesprächsführung mit betroffenen Mitarbeitern 3.2 Umgang mit gefährdeten Mitarbeitern 3.3 Wiedereingliederung betroffener Mitarbeiter 3.4 Behandlungsmöglichkeiten von Burnout 3.5 Rechtliche Grundlagen 3.5.1 Fürsorgepflichten der Arbeitgeber 3.5.2 Arbeitsschutzgesetz 3.5.3 Bildschirmarbeitsverordnung 3.5.4 Sozialgesetzbuch V (Gesetzliche Krankenversicherung)3.5.5 Sozialgesetzbuch VII (Gesetzliche Unfallversicherung) 3.5.6 Sozialgesetzbuch IX (Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen) 3.5.7 Internationale Standards 3.5.8 Fazit 4 Die Burnout-Prävention 4.1 Fortbildungsangebote 4.1.1 Stressmanagement und Entspannungstechniken 4.1.2 Zeitmanagement 4.1.3 Life-Balance 4.1.4 Problemlösefähigkeiten 4.1.5 Konfliktbewältigung 4.2 Team-Entwicklung 4.3 Personalauswahl 4.4 Gesundheitsförderlicher Führungsstil 4.5 Selbstfürsorge für Führungskräfte 4.6 Günstige Arbeitsgestaltung und Organisation 4.6.1 Arbeitszeiten 4.7 Betriebliches Gesundheitsmanagement 4.7.1 Employee-Assistance-Program - Externe Mitarbeiterberatung 4.8 Geeignete Unternehmenskultur 4.8.1 Wie steht es um die Gesundheitskultur? 4.8.2 Gibt es eine gesundheitsförderliche Führungskultur? 4.8.3 Salutogenese - Schaffung gesundheitsfördernder Unternehmensstrukturen 4.9 Maßnahmen für unterschiedliche Branchen und Unternehmen 4.9.1 Büro und Verwaltung 4.9.2 Industrie 4.9.3 Gesundheitswesen 4.9.4 Dienstleistung 4.9.5 Kleinere und mittlere Unternehmen 4.10 Fallstricke und Stolpersteine 5 Biegen statt brechen - Förderung der Resilienz 5.1 Wie Menschen widerstandsfähiger werden 5.2 Resiliente Unternehmen 6 Anhang: Checklisten, Leitfäden und Betriebsvereinbarungen 6.1 Checklisten für Burnout-Symptome und -Warnsignale 6.1.1 Maslach-Burnout-Inventar (MBI) 6.1.2 Checkliste Auffälligkeiten bei Mitarbeitern" 6.1.3 Boreout: Der Quick-Check für Führungskräfte 6.2 Checklisten zum Führungsverhalten 6.2.1 Selbstcheck gesundheitsförderlicher Führungsstil 6.2.2 Selbstcheck: Führungsverhalten unter Stress" 6.2.3 Selbstklärung vor dem Gespräch 6.2.4 Leitfaden für Gespräche mit auffälligen Mitarbeitern 6.3...
Schlagzeile
Wenn Mitarbeiter unter psychischen Belastungen leiden, steht auch der Arbeitgeber in der Verantwortung. Dieser Ratgeber gibt Antworten: Was sind Anzeichen für Burnout? Wie können Sie Betroffene unterstützen? Wie lässt sich gegen Burnout vorbeugen?
Informationen zu E-Books
„E-Book“ steht für digitales Buch. Um diese Art von Büchern lesen zu können wird entweder eine spezielle Software für Computer, Tablets und Smartphones oder ein E-Book Reader benötigt. Da viele verschiedene Formate (Dateien) für E-Books existieren, gilt es dabei, einiges zu beachten.
Von uns werden digitale Bücher in drei Formaten ausgeliefert. Die Formate sind EPUB mit DRM (Digital Rights Management), EPUB ohne DRM und PDF. Bei den Formaten PDF und EPUB ohne DRM müssen Sie lediglich prüfen, ob Ihr E-Book Reader kompatibel ist. Wenn ein Format mit DRM genutzt wird, besteht zusätzlich die Notwendigkeit, dass Sie einen kostenlosen Adobe® Digital Editions Account besitzen. Wenn Sie ein E-Book, das Adobe® Digital Editions benötigt herunterladen, erhalten Sie eine ASCM-Datei, die zu Digital Editions hinzugefügt und mit Ihrem Account verknüpft werden muss. Einige E-Book Reader (zum Beispiel PocketBook Touch) unterstützen auch das direkte Eingeben der Login-Daten des Adobe Accounts – somit können diese ASCM-Dateien direkt auf das betreffende Gerät kopiert werden.
Da E-Books nur für eine begrenzte Zeit – in der Regel 6 Monate – herunterladbar sind, sollten Sie stets eine Sicherheitskopie auf einem Dauerspeicher (Festplatte, USB-Stick oder CD) vorsehen. Auch ist die Menge der Downloads auf maximal 5 begrenzt.