Beschreibung
Als 1922 die türkische Regierung unter Mustafa Kemal in Ankara dem Osmanischen Reich den Todesstoß versetzte und der letzte Sultan das Land verlassen musste, wählte die Nationalversammlung den osmanischen Kronprinzen Abdülmecid zum Kalifen des Islams. In der Übergangszeit von der alten Monarchie zur neuen Republik, wurde das höchste Amt des Islams an einen Mann vergeben, der ein überzeugter Humanist, Künstler und Philosoph war. Mit der Abschaffung des Kalifats und der Verbannung der Dynastie Osman im Jahre 1924 musste Abdülmecid II. sich ins französische Exil begeben. Sein ereignisreiches Leben durchstreifte die Epochen und Systeme: Vom Absolutismus in die Demokratie, von der Monarchie zur Republik und letztlich von der Demokratie in die dunklen Tagen der Nazi-Diktatur.
Autorenportrait
Rasim Marz, geboren 1991 in Siegburg, ist Historiker und Autor. Zu seinen Forschungsgebieten zählen neben der Geschichte des Osmanischen Reiches und seiner Dynastie, die europäische Außenpolitik des 19. Jahrhunderts und der Erste Weltkrieg im Orient.