Beschreibung
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.Bis zu diesem Augenblick war Gräfin Stella Baranek wie eine, die das alles nichts anging; erstarrt, tränenlos und als hole sie sich alle Kraft aus der kleinen, lebenswarmen Hand ihres Sohnes, hielt sie diese fest umschlossen. Erst jetzt, als der lange Trauerzug sich formierte und Fritz Segers, der Inspektor, das Reitpferd des Verstorbenen, gesattelt und aufgezäumt, hinter dem Sarg herführte, schwankte sie einen Augenblick. Ein Zittern überlief ihre kleine, zarte Gestalt, ein Wehlaut drang über die bebenden Lippen, und ein tiefes Schluchzen, einem qualvollen Stöhnen gleich, erschütterte die zunächst Stehenden. Halt suchend griff Gräfin Stella Baranek mit der linken Hand irgendwohin, während die Rechte weiter Konnys Bubenhand umschloß. Der achtjährige Junge blickte seine Mutter mit tiefdunklen, erschrockenen Augen an. »Mummilein, ich bin doch da, bitte, soll ich sagen, daß Herr Segers Baldur zurück in den Stall bringt?« Der junge Konrad fühlte instinktiv, daß der Nervenzusammenbruch seiner tapferen, bisher so beherrschten Mutter von Baldur, dem Rapphengst, ausging. Dr. Georg Vötter hatte, als Stella schwankte, sogleich fest nach ihrem Arm gegriffen. Er fühlte sich dazu berechtigt, als bester Freund des Verstorbenen und ständiger Anwalt der Baraneks. Baldur tänzelte nervös, und jeder blickte fragend auf die junge Witwe. Würde man endlich losgehen können? So urplötzlich der Schwächeanfall gekommen war, so schnell ging er auch wieder vorüber. Unmerklich nickte Stella Baranek, danach ging sie, schmal und hoch aufgerichtet, und begleitete ihren Mann Martin zur letzten Ruhestatt. Für Konny verging diese Stunde unter dem Eindruck des fremden, noch nie Erlebten und der Sorge um die kleine, geliebte Mummi, die so furchtbar bleich und mit einem ungewohnten Ausdruck neben ihm stand. Vater hatte ihn, Konny, zu seinem Nachfolger erkoren, und der Junge nahm dieses Versprechen ernster, als man es ihm, seinem Alter gemäß, zugetraut hätte. »Konrad, mein Sohn, du wirst mir auf deine Mutter achtgeben, sie beschützen und für sie sorgen. Ich darf nicht länger bei euch bleiben, aber ich habe ja dich als guten Nachfolger.« Groß und ernst hatten dabei die Augen des Kranken auf Konny geruht. »Warum darfst du denn nicht bei uns bleiben?«
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