Beschreibung
Thomas Hobbes (1588-1679) ist der Begründer der modernen Staatstheorie. Weltberühmt wurde er mit seiner These, dass der Mensch von Natur aus kein friedliches oder soziales Wesen ist, sondern primär egoistisch sein eigenes Wohlergehen verfolgt. Gäbe es keinen Staat mit Gesetzen, Richtern und Polizei, käme es sogar zu einem "Krieg aller gegen alle". Nicht weil die Menschen böse sind, sondern weil ihre Raubtiernatur es so vorgibt: "Der Mensch ist ein Wolf für den Menschen". Mit diesem vielzitierten Satz hat Hobbes die erste moderne Legitimation für den Staat geliefert. Dieser ist notwendig und im Interesse aller, um die Menschen untereinander vor Betrug, Diebstahl und Mord zu schützen und ein friedliches Zusammenleben zu gewährleisten. Erst der Staat schafft Rechtssicherheit für alle. Auch warnt uns Hobbes, den staatlichen Zustand leichtfertig zu verlassen oder durch Bürgerkrieg zu gefährden: "Darauf zeige ich nun, dass der Zustand der Menschen außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft (.) nur ein Krieg aller gegen alle ist (.)." Sein Kerngedanke ist revolutionär und provokativ zugleich: Nicht unsere natürlichen Triebe und Instinkte sichern das Zusammenleben, sondern deren Unterdrückung und Hemmung durch den Staat. Hat er recht? Sind wir anthropologisch gesehen tatsächlich keine liebesbedürftigen, sozialen oder altruistischen Wesen, sondern eher machthungrige Überlebenskünstler und Egoisten? Schützt uns tatsächlich nur die Zivilisation vor unserer Wolfsnatur und einem Krieg aller gegen alle? Und wenn ja, was nutzt uns ein solcher Gedanke? Kein Zweifel - Hobbes provoziert bis heute. Das Buch "Hobbes in 60 Minuten" erklärt anhand der 70 wichtigsten Zitate aus seinen Hauptwerken "Leviathan" und "De Cive" den Naturzustand und seine berühmte Staatstheorie. Das Buch ist in der beliebten Reihe "Große Denker in 60 Minuten" erschienen.
Autorenportrait
Dr. Walther Ziegler ist promovierter Philosoph, Journalist und Hochschullehrer. Als Auslandskorrespondent, Reporter und Nachrichtenchef des Fernsehsenders ProSieben produzierte er Filme auf allen Kontinenten. Seine Reportagen wurden mehrfach preisgekrönt. Von 2007-2016 leitet er eine University of Applied Sciences und unterrichtet seine Studentinnen und Studenten in den Fächern TV-Journalismus, Dramaturgie und Philosophie. Er ist Autor zahlreicher philosophischer Bücher. Als langjährigem Journalisten gelingt es ihm, das komplexe Wissen der großen Philosophen spannend und verständlich auf den Punkt zu bringen. Seine Buchreihe "Große Denker in 60 Minuten" wird in sechs Sprachen übersetzt und findet weltweit begeisterte Leserinnen und Leser.