Tsitsi Dangarembga
Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2021/Peace Prize of the German Book Trade 2021 - Ansprachen aus Anlass der Verleihung/Conferment Speeches. Laudatio: Auma Obama, Dt/engl, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - Ansprachen aus Anlass der Verl
Erschienen am
18.11.2021, 1. Auflage 2021
Beschreibung
Die Schriftstellerin und Filmemacherin aus Simbabwe verbindet in ihrem künstlerischen Werk ein einzigartiges Erzählen mit einem universellen Blick und ist deshalb nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes, sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur. In ihrer Romantrilogie beschreibt Tsitsi Dangarembga am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe. Dabei zeigt sie soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen eröffnen. In ihren Filmen thematisiert sie Probleme, die durch das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne entstehen. Ihre Botschaften richten sich erfolgreich an ein breites Publikum sowohl in Simbabwe als auch in den Nachbarländern. Begleitet wird ihr künstlerisches Schaffen von dem jahrelangen Engagement, die Kultur in ihrem Land zu fördern - und diese insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte und politische Veränderungen in Simbabwe. Gegenwärtig richtet sich ihr friedlicher Protest gegen Korruption, für den Tsitsi Dangarembga auch in Kauf nimmt, von der Regierung gerichtlich verfolgt zu werden. "Wenn ihr wollt, dass euer Leiden aufhört, müsst ihr handeln", fordert sie. "Handeln kommt aus der Hoffnung. Dies ist das Prinzip von Glauben und Handeln." Tsitsi Dangarembga, geboren am 14. Februar 1959 in Mutoko im heutigen Nordosten von Simbabwe, gehört zu den wichtigsten Schriftsteller*innen, Dramatiker*innen und Filmemacher*innen ihres Landes. Die Bücher ihrer international erfolgreichen Romantrilogie erzählen vom Aufwachsen und Leben einer nach Selbstbestimmung strebenden Frau im postkolonialen Simbabwe und veranschaulichen dabei die komplexen Unterdrückungsmechanismen von Gender, Kolonialismus und Rassismus. Ihr 1988 erschienener Debütroman Nervous Conditions (dt. Aufbrechen, 2019) wird 2018 von der BBC in die Liste der 100 wichtigsten Bücher aufgenommen, die die Welt geprägt haben. Der Film Neria, für den sie 1993 die Story schreibt, zählt zu den beliebtesten Filmen in Simbabwe. Ihr neuer Roman This Mournable Body (erscheint im September 2021 unter dem Titel Überleben auf Deutsch) wird 2020 für die Shortlist des Booker Prize nominiert. Neben ihrer Arbeit als Autorin und Filmemacherin engagiert sich Tsitsi Dangarembga seit vielen Jahren für Freiheits- und Frauenrechte sowie politische Veränderung in Simbabwe. 2021 erhält sie den PEN Pinter Prize sowie den PEN International Award for Freedom of Expression, mit dem Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, die trotz Verfolgung ihr Schreiben fortführen. Am 24. Oktober 2021 wird ihr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
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