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Das Wahre, Schöne, Gute

Aufstieg, Fall und Fortbestehen einer Trias

Erschienen am 11.08.2023, 2. Auflage 2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783770568215
Sprache: Deutsch
Umfang: 141 S.
Format (T/L/B): 1.1 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das Wahre, Schöne, Gute bildet das Leitgestirn am kulturellen Himmel vom Ende des 18. bis über das Ende des 19. Jahrhunderts hinaus. Entstanden ist die Trias im frühen 18. Jahrhundert, initiiert durch die Rezeption der platonischen Philosophie, die Debatte um den guten Geschmack und die Erweiterung der Philosophie um die Wissenschaft der Ästhetik. Während Kant und Schiller mit kritischem Bewusstsein den Zusammenhang und die Differenz des Wahren, Schönen und Guten erforschten, stand die Trias im 19. Jahrhundert als ubiquitäre Formel für das Höhere, die bürgerliche Bildungs- und Kunstreligion. Ihre Verwendung in Goethes Epilog zu Schillers Glocke weihte sie mit beider Namen. Daran entzündete sich eine ideologiekritische und ästhetische Polemik. Fontane sah in dieser Trias nur ein Umcouren des Geldes. Für die europäische Avantgarde seit Mitte des 19. Jahrhunderts war sie Ausdruck einer banausischen Zweckentfremdung der Kunst. Der Fall der Trias begann. Ihre Anrufung war verpönt. Einher ging aber ihr stilles Fortbestehen, wie die Kunst- und Literaturkritik und die Debatten z. B. um Adornos Satz, wonach ein Gedicht nach Auschwitz zu schreiben barbarisch sei, oder um den Fall Esra belegen. Es geht immer noch um die Frage, ob und wie in der Erfahrung der Kunst ästhetische mit moralischen und Wahrheitsansprüchen verbunden sind. 2. Auflage 2023

Autorenportrait

Gerhard Kurz war Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft und Deutsche Literaturgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er forschte hauptsächlich zu Literaturtheorie, Hermeneutik und Literatur der Klassik.