Beschreibung
Die Enzyklika Humani generis, im Jahr 1950 von Pius XII. veröffentlicht, bildete gewissermaßen eine Zäsur im katholischen Abwehrkampf gegen den Modernismus: In einem letzten großen Versuch in der Tradition antimodernistischer lehramtlicher Äußerungen der Päpste unterbindet die römische Theologie nochmals die seitens der französischen Nouvelle théologie entworfenen Konzepte. Die Studie beleuchtet die Konfliktgeschichte zwischen päpstlichem Lehramt und aufbrechenden theologischen Neuansätzen, analysiert den Text der Enzyklika, der stilistisch an antimodernistische Schreiben angelehnt ist, und bestätigt die Intention des Papstes, gegen die Neuerer vorzugehen. Dass der Versuch, eine strikt antimodernistische Haltung durchzusetzen, misslang, zeigt der Paradigmenwechsel, der vom Zweiten Vatikanischen Konzil eingeleitet wurde. Die neuesten Erkenntnisse aus dem Vatikanischen Apostolischen Archiv zur Entstehung des Schreibens werden in der Arbeit mitberücksichtigt
Autorenportrait
David Zettl OCist, Dr. theol., ist Archivar des Stiftes Rein. Er studierte Theologie und Pädagogik in Wien, Innsbruck und Graz; Promotion im Fach Kirchengeschichte an der Universität Graz