Beschreibung
Seit 1987 leite ich zum "Philosophieren mit Kindern" Seminare an der Universitat Hannover und hatte zu diesem Thema 1988/89 einen Forschungsauftrag. Auf der Basis des Forschungsberichtes konnte ich zusammen mit einigen schon publizierten Aufsatzen den vorliegenden Band so zusammenstellen, daB er wiederum In teressierte zum Philosophieren mit Kindern anregen kann und solI. Das ist meine erklarte Absicht mit dieser Publikation. Ich habe die Beispiele so zusammengestellt, daB die Altersstufen und Gelegenheiten, auf und bei denen das Philosophieren mit Kin dern moglich ist, versammelt sind. Viele haben dazu beigetragen, daB dieses Projekt zustande kam und durchgefiihrt werden konnte. Darum ist es allen anderen gegeniiber vielleicht ungerecht, an dieser Stelle jemandem na mentlich zu danken. Dennoch will ich nicht verschweigen, daB mein besonderer und aufrichtiger Dank der Kollegin Monika Schmidt und dem Kollegen Manfred Bonsch gilt. Hannover im Marz 1991 9 I. Einleitung 1. Was ist Philo sophie? Von Skeptikem wird bezweifelt, daB man mit Kindem iiberhaupt 1 philosophieren konne. Falschlich wird von solchen Skeptikem Philosophie mit formal·logischem Denken gleichgesetzt. Das ist es aber nicht nur, obwohl Kinder auch das im friihesten Alter schon beherrschen. Mit meinem Sohn, der damals knapp vier Jahre alt war, stand ich in Holland in einem SchnellimbiB. Er aB die dort iiblichen Kroketten liebend gem; allerdings verschmahte er Pommes frites auch nicht. Ich fragte ihn, ob er Kroketten oder Pommes frites wollte. Die Verkauferin sagte, daB Pommes frites alle seien.
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Autorenportrait
InhaltsangabePhilosophieren wird oft mit formal-logischem Denken gleichgesetzt. Es ist aber mehr! Wer philosophiert, hinterfragt alltägliche Selbstverständlichkeiten. Das können Kinder noch sehr viel besser als Erwachsene, für die die ständigen Warum-, Wozu-, Was-ist-das-Fragen der Kinder oft lästig sind. Solche kritischen Fragen können aber Anlass dafür sein, unsere alltäglich gebrauchten Begriffe, die zu Worthülsen heruntergekommen sind und die Sokrates 'Windeier' nannte, genauer zu hinterfragen. Mittels kritischer Reflexion können sich diese Windeier zu stabilen Eiern mausern. Oder, um mit Hegel zu sprechen, arme, inhaltsleere Begriffe werden in reiche und mannigfalitge überführt. In der Einleitung dieses Buches wird erörtert, wie Philosophie ihre Aufgabe, Selbstverständnis genauer zu hinterfragen, erfüllen kann, wenn sie einen Ortswechsel vornimmt und wenn Philosophinnen und Philosophen aus dem Elfenbeinturm der Universität herauskommen und z.B. in die Schule gehen und dort Kinderphilosophie betreiben. Oder wenn zu Hause Eltern und Großeltern mit ihren Kindern philosophieren.