Beschreibung
Mit einer Fülle an Material wurde das Leben und Wirken Vinzenz Czernys rekonstruiert und zu den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit in Bezug gesetzt. So faszinierend die Person dieses begnadeten Chirurgen, Wissenschaftlers und Krebsforschers ist - ebenso beeindruckt den Leser auch der Ausfl ug in die Geschichte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Erst vor dieser gesellschaftlich-politischen, philosophischen, medizinhistorischen und naturwissenschaftlichen Kulisse kann man die außerordentlichen Leistungen Czernys richtig begreifen. Die Wahl der Autorin fi el nicht zufällig auf Czerny, sondern war auch dadurch inspiriert, dass dieser Mann, durch seinen Vater, einen leidenschaftlichen Apotheker, durch seinen Lehrer, den berühmten Chirurgen Theodor Billroth und durch seinen Schwiegervater, den einfühlsamen Internisten Adolf Kussmaul, geprägt wurde. So gründete er nach seinen Karrieren als Ordinarius für Chirurgie in Freiburg und Heidelberg das -Institut für experimentelle Krebsforschung- an der Universität Heidelberg. Es war das allererste bedeutende Institut dieser Art in Deutschland, da es Klinik, Lehre und Grundlagenforschung unter einem Dach vereinte. Damit aber etablierte Vinzenz Czerny den Forschungsbereich der experimentellen Krebsforschung, so wie das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg - ein Kooperationsprojekt des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Universitätsklinik Heidelberg, der Thoraxklinik und der Deutschen Krebshilfe - ihn auch heute noch lebt. Von dieser beispielgebenden Idee Czernys, die klinische Patientenversorgung mit der aktuellen Krebsforschung zu verknüpfen, profi tieren die Patienten auch heute noch: Zum einen steht ihnen eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung, in der sie umfassend informiert und betreut werden, zum anderen lassen sich neue Erkenntnisse und viel versprechende Ansätze aus der Grundlagenforschung schneller in der klinischen Praxis einsetzen. Das Buch soll dazu beitragen, die Verdienste Vinzenz Czernys über seine Zeit hinaus bekannt zu machen und zu würdigen.
Autorenportrait
Dr. sc. hum. Cornelia Lindner, Diplom-Betriebswirtin, geboren in Dessau, absolvierte ein Erststudium der Mathematik (Empfängerin des Karl-Marx-Stipendiums) sowie ein Zweitstudium der Betriebswirtschaftslehre. 2007 promovierte sie berufsbegleitend mit summa cum laude in Medizin (Dissertation in Medizingeschichte) an der Universität Heidelberg Sie war tätig als Unternehmensberaterin, als Personalleiterin und Mitglied der Geschäftsführung der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg gGmbH, als Verwaltungsdirektorin und Prokuristin am Klinikum Ludwigshafen gGmbH sowie als alleinige Geschäftsführerin am Klinikum Esslingen. Seit 2009 ist Cornelia Lindner Inhaberin des Instituts für Systemforschung, Innovationsberatung und Strategiefindung (I.SIS) sowie Habilitandin und Lehrbeauftragte der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Medizin und Ökonomie, systemisches Krankenhausmanagement, Organisationsstrukturen, Ärztliche Identitäten und professionelle Arzt-Patienten-Kommunikation.
Leseprobe
Mit Vorworten von: Prof. Dr. med. Wolfgang U. Eckart, Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, Karl-Ruprechts-Universität Heidelberg; Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. R. Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Heidelberg sowie Prof. Dr. med. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg