Beschreibung
Liebe galt in der Frühen Neuzeit als moralisch verdächtige, unbeständige Emotion. Wie sie sich von daher mit der staatstragenden, paternalistisch regulierten Institution der Ehe zur heute noch beliebtesten Gender-Gemeinschaft verbinden konnte, ist nicht zureichend geklärt. In dieser Studie erweist sich ein in Luthertum und Renaissance entwickelter, moralisch anspruchsvoller und religiös fundierter "ehetauglicher" Liebesbegriff als des Rätsels Lösung. Er wurde schon im 17. Jahrhundert durch zahlreiche theologische und literarische Texte in bislang von der Eheforschung kaum untersuchten geistlichen, weltlichen und hybriden Konstellationen begründet und biographisch erprobt. Gott erschuf und erhielt, so ein Hauptargument bis zu Goethe, die Welt als große Liebeskette, und in diese sollte sich auch der Mensch als Liebes-Gemeinschaft einordnen. Die Studie verbindet Ideen- und Realgeschichte, fiktionale Texte und Biographien sowie Wissenschaftlichkeit und Allgemeinverständlichkeit.
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Autorenportrait
Hans-Georg Kemper war von 1978 bis 2004 Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an den Universitäten Bochum, Gießen und Tübingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die deutsche Literatur- und Kulturgeschichte des 16. bis 18. und des 20. Jahrhunderts.