Beschreibung
DECKARD CAIN ist der Letzte der Horadrim - das einzige überlebende Mitglied eines so geheimnisvollen wie legendären Ordens. Auserwählt von Erzengel Tyrael, waren die Horadrim einst mit der heiligen Mission betraut, die drei Urübel Diablo (Herr des Schreckens), Mephisto (Herr des Hasses) und Baal (Herr der Zerstörung) aufzuspüren und zu vernichten. Doch dies geschah vor langer Zeit. Während die Jahrzehnte verstrichen, verminderte sich die Macht der Horadrim und sie verschwanden im Vergessen. Jetzt befinden sich die Aufzeichnungen über deren Weisheit, Geschichte und Strategien in den gealterten Händen eines Mannes. eines Mannes, dessen Besorgnis wächst. Ein dunkles Wispern erfüllt die Luft, Gerüchte über ein uraltes Übel machen die Runde - Fanale einer dämonischen Invasion, die das Land zu zerreißen droht. Inmitten des wachsenden Grauens findet Deckard Cain neue Hinweise, die die Rettung - oder den Untergang - der Welt der Sterblichen bedeuten könnten: Es scheint noch weitere Versprengte der Horadrim zu geben. Cain muss nun herausfinden, wo sie sich aufhalten und warum sie sich bislang vor den Augen eines der ihren verborgen hielten. Auf der Suche nach den verlorenen Mitgliedern der Horadrim, sieht sich Deckard zu einer Allianz mit einer ungewöhnlichen Verbündeten gezwungen: Leah, ein 8-jähriges Mädchen, von dem viele glauben, sie stehe unter dämonischem Einfluss. Was verbirgt sie? In welchem Zusammenhang steht sie mit dem prophezeiten Ende aller Tage? Und falls es wirklich weitere Horadrim gibt, werden sie dazu in der Lage sein, die drohende Vernichtung abzuwenden? Dies sind die Fragen, die Deckard Cain beantworten muss. . bevor es zu spät ist.
Autorenportrait
Nate Kenyons Erstlingswerk Bloodstone (2006) war Bram Stoker Award-Finalist und wurde zum P&E Horrorroman des Jahres gekürt. Diesem folgten The Reach (2008), The Bone Factory (2009), Sparrow Rock (2010) und StarCraft: Ghost: Phantome (2011). The Reach wurde ebenfalls Bram Stoker Award-Finalist und erhielt hervorragende Kritiken in Publishers Weekly. Sowohl The Reach als auch Sparrow Rock wurden bereits als Filmscripts in Betracht gezogen. Kenyon veröffentlichte außerdem bei Apex Books die Science Fiction-Novelle Prime und mehrere Kurzgeschichten im Shroud-Magazin; Permuted Press's Monstrous, Best Zombie Tales, The Monster's Corner und Legends of the Mountain State. Weitere sind in Vorbereitung. Kenyon ist Mitglied der Horror Writers Association und bei International Thriller Writers.
Leseprobe
Deckard Cain ging durch den Raum und folgte der Spur der Fußabdrücke zu einem Alkoven an der gegenüberliegenden Wand. Verrottete Bretter klammerten sich hier an ihre Stützstreben, die letzten Überreste einer uralten Bibliothek. Vor vielen Jahrhunderten war dies eine Ritenkammer, in der man Wesenheiten beschworen hatte, die außerhalb der menschlichen Sphären hausten. Vielleicht war es ja sogar ein Portal zu den Brennenden Höllen selbst gewesen. Die Regale waren nun leer, aber unter einem Holzsplitter sah er etwas Gelbes hervorschimmern. Er bückte sich und zog die Ecke eines Stücks Pergamentpapier hervor, gewellt und mit Moderflecken übersät. Da bewegte sich etwas in den Schatten zu seiner Rechten. Er wirbelte herum und hob sein Licht. Einen Moment lang schien es so, als wären die Schatten selbst zum Leben erwacht, als würden sie sich zusammenballen und umherwirbeln - wie Tinte im Wasser. Gleichzeitig wehte eine Stimme wie das ferne Ächzen des Windes durch den leeren Raum. Bei ihrem Klang stellten sich die Haare an Cains Nacken auf. "Deckaaaaarrddd Caiiinnnn." Cain hatte das merkwürdige Gefühl, als hätte er dies alles schon früher einmal erlebt: die Erinnerung an einen Augenblick vor vielen Jahren, als er noch ein Junge gewesen war. Eine wispernde Stimme hatte nach ihm gerufen, ebenso wie diese jetzt. Er wich zurück, griff mit einer Hand in seinen Rucksack und hielt mit der anderen sein Licht, um die Dunkelheit zurückzudrängen. Doch schon jetzt zweifelte er an sich selbst: War es vielleicht nur der Wind gewesen, der durch die zertrümmerten Überreste des Gebäudes über ihm fegte? Oder ein Streich, den sein Verstand ihm nach der langen Zeit in der Sonne spielte? Die Stimme kehrte wieder. Sie klang wie Knochen, die im Grab gegeneinanderrieben. "Deine Geister sind zahlreich, alter Mann, und sie kennen keine Ruhe." Das Schaben von Metall auf Fels erklang, es kam scheinbar gleichzeitig von überall her. Einmal mehr verdichtete sich die Dunkelheit wie schwarzer Rauch, und noch einmal löste sie sich auf, nur, um sich an anderer Stelle wieder zusammenzuballen: ein Umriss, der ein Schwert hielt, von der Form eines Menschen, aber mit Augen, die so rot glühten wie die Feuer der Hölle.