Beschreibung
1932 führte C. G. Jung zusammen mit dem Indologen J. W. Hauer ein Seminar zum Kundalini-Yoga durch. Es gilt als ein Meilenstein in der psychologischen Annäherung an östliche Spiritualität. Jungs Anliegen war es, den Kundalini-Yoga und sein Chakren-System als Modell für ewusstseinsentwicklung zu interpretierten. Die spirituelle Energie der Kundalini verstand er als Triebfeder der Individuation, des lebenslangen psychischen Wachstums- und Reifungsprozesses des Menschen. Die verschiedenen Stufen der Individuation waren für ihn in den sieben Chakren, die im Yoga als Zentren spiritueller Energie gelten, symbolisiert. Die Mitschriften der vier Seminarsitzungen - eingeleitet und kommentiert von Sonu Shamdasani - erhellen auf lebendige Weise: Östliche Philosophie und spirituelle Praxis können durch tiefenpsychologische Interpretation auch aufgeklärtem westlichem Denken zugänglich gemacht werden.
Autorenportrait
C. G. Jung, 1875-1961, war einer der Begründer der modernen Tiefenpsychologie und gehört zu den größten Psychoanalytikern des 20. Jahrhunderts. Nach der Trennung von seinem Lehrer Sigmund Freud entwickelte er seine eigene "Analytische Psychologie".