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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783851978391
Sprache: Deutsch
Umfang: 80 S., 12 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 1.3 x 24.5 x 16.5 cm
Lesealter: 8-14 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Renate Welsh erzählt Geschichten von Weihnachten: von Pfütze, der Katze, die einer Familie zu Weihnachten zuläuft, von schrägem Trompetenklang statt Blockflötenharmonie, von einem kleinen roten Feuerwehrauto auf dem Friedhof, vom Nikolaus und vom Krampus, vom Christkind und vom Jesukind. Zwölf stimmungsvolle Kurzgeschichten zu Weihnachten, die abseits der ausgetretenen Pfade nach dem "echten" Weihnachten fragen und zum Nachdenken in der Adventszeit anregen können.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Obelisk-Verlag Inh. Helga Buchroithner
georg.buchroithner@obelisk-verlag.at
Falkstr. 1
AT 6020 INNSBRUCK

Autorenportrait

Renate Welsh wurde am 22.12.1937 in Wien geboren. Während ihrer Schulzeit bekam sie ein Stipendium, mit dem sie ein Jahr lang als Austauschstudentin nach Portland, Oregon, ging. Nach der Matura in Wien studierte sie hier Englisch, Spanisch und Staatswissenschaften, brach das Studium jedoch nach kurzer Zeit ab und heiratete. Sie arbeitete freiberuflich als Übersetzerin. Renate Welsh schreibt seit 1970 Kinder- und Jugendbücher, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Die Autorin lebt in Wien. Am 26.5.1992 wurde Frau Welsh der Österreichische Würdigungspreis für ihr Gesamtwerk sowie der Berufstitel "Professorin" verliehen.

Leseprobe

Die Maroni waren richtig heiß, er verbrannte sich fast die Finger beim Schälen der ersten. So gut hatten sie nur geschmeckt, als er noch klein gewesen war und mit seinem Großvater Maroni gegessen hatte. Damals war das Stanitzel aus Zeitungspapier gewesen. Die Schalen hatten sie nach Hause mitgenommen und im Herd verbrannt. Die hatten anders geknistert als Holz. Direkt gegenüber ging in zwei Fenstern Licht an. Das eine Fenster füllte ein riesiger Christbaum, Kugeln glänzten in allen Farben, Wunderkerzen spuckten Sterne, Gold glitzerte. Man sah schön gekleidete Menschen singen, im Hintergrund begleitet von einer zarten Frau am Klavier. Münder, die auf und zu gehen, sehen schon sehr seltsam aus, dachte der Schneeschaufler. So ganz ohne Ton. Man versucht zu raten, welches Lied sie gerade singen. Er wusste es nicht. In dem zweiten Fenster versuchte ein Mann, eine Glühbirne auszuwechseln. Es gelang ihm nicht. Er stieg auf einen Stuhl, streckte sich, viel zu weit. Gleich fällst du, dachte der Schneeschaufler. Du bist doch wirklich ein Trottel, in deinem Alter solltest du es besser wissen. Da hüpfte der Mann überraschend geschickt herunter. Der Schneeschaufler war richtig erleichtert. Jetzt würde der Mann doch den Stuhl dorthin rücken, wo er leichter an den Luster herankam. Aber nein. Den Kerl hatte der Ehrgeiz gepackt. Der Schneeschaufler schüttelte den Kopf. Er hatte keine Lust, einem Unfall zuzuschauen. Soll ich einen Schneeball gegen das Fenster werfen? Aber dann würde der Mann erschrecken und erst recht vom Stuhl fallen. In dem Moment ging hinten im Zimmer eine Tür auf, ein junger Mann kam herein, und der Alte hielt ihm die Glühbirne entgegen.