Beschreibung
'Die Migration ist eine kreative Situation'. Vilém Flussers Kommunikations- und Medienphilosophie, die nicht für Einheit, sondern für Vielfalt, nicht für 'Wiedervereinigung', sondern für vernetzte Streuung plädiert, hat hier ihren Ausgangspunkt. Flusser setzt sich mit Phänomenen des Vertriebenseins, der Migration und des Nationalismus auseinander. Mit ebenso viel Nachdrücklichkeit wie Witz und Scharfsinnigkeit legt Flusser sein Denken dar, dass auf Erfahrungen basiert, die stark in der Biographie des Kommunikationsphilosophen verwurzelt sind. Die mit Migration verbundene Freiheit formuliert Flusser in Verantwortung um. Dazu bedarf es einer neuen Denkart, zu der Vilém Flussers Texte und Schriften anregen.
Autorenportrait
Vilém Flusser, geboren 1920 in Prag, 1991 bei einem Verkehrsunfall nahe der tschechischdeutschen Grenze gestorben, floh 1940 vor den Nazis nach London und wanderte kurze Zeit darauf mit seiner späteren Frau Edith nach Brasilien aus. Bis 1972 blieb er in São Paulo, wo er zuletzt als Professor fu¨r Kommunikationsphilosophie lehrte. 1972 ging er nach Europa zuru¨ck und ließ sich schließlich in der Provence nieder, verbrachte dort zuletzt aber nur noch die Hälfte des Jahres. Die andere Hälfte war der gefragte und streitbare Redner unterwegs, um Einladungen zu Vorträgen und Symposien zu folgen, die ihn in die ganze Welt, bevorzugt aber in den deutschsprachigen Raum fu¨hrten.