Beschreibung
Der Zorn hat keinen guten Ruf. Wir kennen nur noch die ressentimentgeladene Variante eines 'gerechten Zorns', der auf Vergeltung sinnt, es dem Anderen heimzahlen will. Mit Zorn assoziieren wir den 'Zorn Gottes' oder den Affektausbruch mythologischer Heroen, allenfalls gebrauchen wir das Wort noch im Sinn von Jähzorn, einer Unbeherrschtheit. An die Stelle des Zorns sind Begriffe wie 'Aggression' oder 'Empörung' getreten. Die Essays in diesem Band thematisieren die unterschiedlichen Varianten des Zorns unter historischen und gegenwartsdiagnostischen Vorzeichen. Dabei geht es auch darum, die produktiven Seiten eines modernen Begriffs von Zorn auszuloten. Philosophische, psychologische, politische, sozialwissenschaftliche, kulturelle und moralische Aspekte des 'Zorns' werden miteinander in Beziehung gesetzt. Mit Beiträgen von Jürgen Busche, Wolfram Eilenberger, Ute Frevert, Peter Glaser, Jens Jessen, Claus Leggewie, Jutta Limbach, Wolf Lotter, Bascha Mika, Bodo Morshäuser, Christian Nürnberger, Alan Posener, Jürgen Werner, Uwe Wittstock und mit einem Nachwort von Michel de Montaigne.
Autorenportrait
Helmut Ortner, Jahrgang 1950, hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Bekannt wurde er durch seine erzählenden Sachbücher. Sie wurden in viele Sprachen übersetzt. Als Gast des Goethe-Instituts unternahm Ortner zahlreiche Lesereisen, unter anderem nach Südamerika, Kuba und Italien. Zuletzt erschienen bei zu Klampen 'Sacco und Vanzetti. Zwei Italiener in Amerika. Ein Justizmord' (2011) und 'Der Hinrichter. Roland Freisler - Mörder im Dienste Hitlers' (2012).