Beschreibung
Das Buch über die Künstler im Feuer des Ersten Weltkriegs greift die Werke einer jungen Schriftsteller- und Künstlergeneration aus Deutschland und aus Frankreich auf, die unmittelbar mit den Schrecken dieses ersten modernen Weltkriegs konfrontiert war. Der 1914 begonnene Krieg bediente sich auf der Basis der Befehlsgewalt der Militärs neuer, moderner Waffen, die zu einem kaum vorhersehbaren Massensterben der Soldaten führte, insbesondere durch das Phänomen des Trommelfeuers der Artillerie. Aus historischer Sicht wird die nationalistische Konfrontation der Armeen Deutschlands und Frankreichs in wesentlichen Akzenten skizziert, deren Kämpfe der Idee des einigen Europa radikal zuwiderliefen. Die aus diesem modernen, mechanisierten Krieg folgenden Erlebnisse und Schicksale der jungen Künstler-Soldaten der Jahrgänge 1890-1895, die schon vor dem Krieg künstlerisch oder schriftstellerisch tätig waren, werden in diesem Sammelband synchron dargestellt, konzentriert auf die fünf Kriegsjahre. Dabei richtet sich der Blick primär auf den individuellen Zeugen und damit folglich auf das subjektive Erleben einzelner Protagonisten und ihrer Zeugnisse im Kontrast zu kollektiv erlebten Kriegsberichten. In einer collagehaften Gegenüberstellung der Werke der Künstler und Schriftsteller beider Kulturnationen wird die Kriegswirklichkeit der Jahre 1914 bis 1918 an der Westfront in Frankreich von Ypern bis Metz in Briefen, Texten und Bildern (Graphik, Malerei, Skulptur) vermittelt. Unter den Autoren erhalten besonderes Gewicht Henri Barbusse und Fritz von Unruh, die schließlich den Krieg verfluchten. Unter den bildenden Künstlern werden Otto Dix und Fernand Léger konfrontiert, aber ebenso die Schicksale von August Macke, Franz Marc und Weisgerber dargestellt. Die Leiden im Lazarett und die Fragen nach der Memorierung der Kriegsopfer bilden den Abschluß dieses umfangreichen Werkes.
Autorenportrait
Dietrich Schubert, seit 1981 Professor für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, ist Thüringer. Er studierte Kunstwissenschaft, Germanistik und Soziologie an den Universitäten Leipzig, Freiburg, Wien und München, wo er 1970 mit einer Studie zur Niederländischen Malerei des 16. Jahrhunderts (Jan van Amstel) promoviert wurde. Nach der Arbeit als wiss. Assistent an der Universität Regensburg, habilitierte er sich 1979 bei Josef A. Schmoll gen. Eisenwerth an der TU München mit einer Arbeit über den expressionistischen Bildhauer Wilhelm Lehmbruck. Zahlreiche kunstwissenschaftliche Beiträge widmen sich dem Expressionismus, der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts (Vincent van Gogh), den Impulsen Nietzsches auf die Kunst, dem Realismus und dem neueren Denkmal im öffentlichen Raum. BuchPublikationen u. a.: Bildwerke des 13. Jahrhunderts in Thüringen, Sachsen und Anhalt, Köln 1974; Otto Dix, Reinbek 1980 (7. Aufl. 2008); Max Beckmann: Auferstehung und Erscheinung der Toten, Worms 1985; Die Kunst Lehmbrucks, Worms 1981, 2. erw. Aufl. Dresden 1990; 'Jetzt wohin?' Heinrich Heine in seinen verhinderten und errichteten Denkmälern, Köln 1999; Otto Dix: Der Krieg 50 Radierungen von 1924, Marburg 2002; Alfred Hrdlicka Beiträge zu seinem Werk,