Beschreibung
Ausstrahlung bei ZDF zur Primetime Sonntags um 19.30 Uhr Andreas Kieling und seine Hündin Cleo bereisen erneut zusammen die Heimat: Vom Berchtesgadener Land bis zur Nordsee erfahren sie, wie viele Tierarten und Naturwunder Deutschland zu bieten hat. Wie konnten bei uns wieder Wölfe heimischwerden? Wie chinesische Krabben in die Elbe und bis Dresden gelangen? Wie lange noch werden Birkhühner unsere Wälder besiedeln? Und wo entdeckt man mit etwas Glück scheue Schwarzstörche, Luchse oder Waschbären? Der beliebte Dokumentarfilmer und erfolgreiche Autor schildert seine eindrucksvollsten, emotionalsten Erlebnisse mit Steinböcken und Hirschkäfern, Kranichen und Wildkatzen, mit Rothirschen in der Eifel und Seeadlern im Oderbruch - eine überraschende und aufregende Inventur der deutschen Natur. Andreas Kieling auf Deutschlandtour: http://www.kieling-tour.de/
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Malik Verlag Verlagsgruppe Piper
info@piper.de
Georgenstr. 4
DE 80799 München
Autorenportrait
Andreas Kieling, 1959 in Gotha geboren, floh 1976 aus der DDR und bereist seit 1990 die Welt; über zehn Jahre verbrachte er mit wilden Grizzlys in Alaska. Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer lebt mit seiner Familie in der Eifel. Zuletzt erschienen u.a. "Ein deutscher Wandersommer" und »Maikäfer können am längsten«. www.andreaskieling.de
Leseprobe
Jedes Wagnis beginnt in uns Noch während unseres 'Wandersommers', als mein Hund Cleo und ich die ehemalige innerdeutsche Grenze vom Dreiländereck von Böhmen (Tschechien), Bayern und Sachsen bis hoch an die Ostsee wanderten,* war mein Plan, bald wieder in ferne Länder aufzubrechen, um vom Aussterben bedrohte Tierarten zu filmen. Doch je länger wir unterwegs waren und je intensiver ich mich mit der Natur in Deutschland beschäftigte, desto klarer wurde mir, wie viele Tierarten in Deutschland als 'gefährdet' oder sogar 'stark gefährdet' auf der Roten Liste** stehen. Auch reifte immer stärker der Wunsch heran, noch mehr 'wilde' Gegenden Deutschlands zu erkunden. Deutschlands Natur befindet sich in einem ständigen Wandel. Neue Arten sind eingewandert, andere nicht mehr existent. Tiere, die vor vierzig Jahren noch als Volksschädlinge galten, stehen heute kurz vor dem Aussterben. Intakte Naturlebensräume werden von Autobahnen, Industriestandorten und Siedlungsgebieten schwer geschädigt. Auf der anderen Seite werden Nationalparks und Biosphärenreservate neu gegründet, erweitert oder ausgebaut - 'Ausgleichsflächen' nennt man das in der Behördensprache. Der Mensch hat der Natur gegenüber ein schlechtes Gewissen. Dennoch hat Deutschland, was die Natur betrifft, sehr viel zu bieten. Von den Alpen bis zum Wattenmeer beherbergt es die unterschiedlichsten Lebensräume mit einer sehr üppigen Pflanzen- und Tierwelt. Für Naturbegeisterte und Erholungssuchende ist unser Land ein großer Tummelplatz, in dem es viel zu entdecken gibt. Ohne lange Flugreisen, Jetlag, Einreiseformalitäten und Sprachbarrieren können wir in kurzer Zeit dem Alltagsstress entfliehen. * Diese Wanderung schilderte Andreas Kieling in 'Der deutsche Wandersommer', Malik, München 2011 - Anm. d. Verlags. ** Neben der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN, die den weltweiten Status von Tieren und Pflanzen auflistet, gibt es Rote Listen für Staaten und zum Teil auch, wie zum Beispiel in Deutschland, für einzelne Bundesländer - Anm. d. Verlags. In der Natur sehen wir das Reine, Gerechte, Harmonische, Faire. Es ist für uns Menschen der Widerpart zu unserer hektischen, rastlosen, auf Maximierung ausgerichteten Ellenbogengesellschaft. Noch nie hatten so viele Menschen ein Burnout-Syndrom wie in unserer Zeit. Mobbing, Neid, Missgunst und Rache gehören zu unserem Alltag. Die Natur kennt solche Eigenschaften nicht. Tiere kennen keinen Hass, keine Vergeltung, haben keine Rachegelüste. Sie sind nicht nachtragend, sondern instinktgesteuert. In der Natur gibt es weder Strafen noch Belohnungen. Es gibt nur Entwicklungen und Folgen. Trotzdem geht es auch dort um Dominanz und Rangordnung. Zum 'Wandersommer' haben Cleo und mich unzählige Briefe und Mails erreicht. Schulklassen, Wandervereine, Hobbybiologen, Professoren, Jugendgruppen, Forstkollegen, ältere Menschen, selbst Strafgefangene schrieben - sie alle beglückwünschten uns zu dem Buch mit der Bitte, doch noch mehr über Deutschland zu berichten. Nach den 1400 Kilometern zu Fuß stand mein Plan endgültig fest: noch intensiver und tiefer in die Schönheiten, Geheimnisse und außergewöhnlichen Orte unserer Heimat vorzudringen. Ich war sehr gespannt, welche Menschen uns begegnen und welche Geschichte sie mir erzählen würden. Egal, ob es der schlichte Sonntagsspaziergang ist, die romantische Wanderung mit dem Partner oder die mehrtägige Tour in der Gruppe mit Freunden - Wandern und Natur erleben in Deutschland heißt auch, auf gleichgesinnte Menschen zu treffen. In der Anonymität einer Großstadt würde man einander nicht wahrnehmen. Vielleicht ein flüchtiger Blickkontakt von einer halben Sekunde. In der Natur grüßt man sich. Es ist immer Zeit für ein Gespräch, das sehr oft in einer tiefgründigen Unterhaltung endet, und beim Verabschieden bekundet man, in Kontakt zu bleiben. Deutschland, seine grandiose Natur, die gewachsene Kultur und die Begegnungen mit seinen interessanten Menschen entwickelten sich für mich zu einer