Beschreibung
Alles, was wir anfangen, geht seinem Ende entgegen; vom Moment der Geburt an ist der Mensch Abschieden ausgesetzt. Ein souveräner Umgang mit dieser existenziellen Erfahrung kann uns mit der Vergänglichkeit versöhnen. Ina Schmidts Philosophie des Abschieds inspiriert zu einer ebenso wichtigen wie tröstlichen Gedankenarbeit. Die Philosophin Ina Schmidt stellt die Frage nach dem Abschied ganz grundsätzlich: Wie leben wir unser Leben in dem Wissen, dass es unvermeidlich zu Ende gehen wird? Nicht nur der Tod konfrontiert uns damit; Veränderung, Endlichkeit, Vergänglichkeit begegnen uns beständig, oft mitten im Alltag. Wir beziehen sie in unsere Pläne für Hausbau oder Altersvorsorge ein oder erleben sie, wenn wir einen Job wechseln, eine Freundschaft zu Ende geht, die Kinder groß oder die Eltern alt werden, oder auch nur, wenn wir ein Lieblingsstück verlieren. Auf diesem Erfahrungshintergrund widmet Ina Schmidt sich der menschlichen Fähigkeit, Abschied zu nehmen. So schärft sie unseren Blick für die Vielfalt von Endlichkeit als Teil lebendiger Prozesse und zeigt zugleich, dass wir in kleinen wie in großen Abschieden lernen können, dem Phänomen der Vergänglichkeit bewusst gestaltend und reflektierend zu begegnen. Das bedeutet nicht, dass Verluste automatisch leichter, Schmerz erträglicher oder Entscheidungen einfacher werden. Doch wenn wir den Abschied als kulturelle und individuelle Praxis begreifen, können wir lernen, das Ende zu akzeptieren.
Autorenportrait
Ina Schmidt ist Philosophin und Autorin. Nach Studium und Promotion gründete sie 2005 die 'denkraeume', um der philosophischen Praxis in der digitalen Welt Raum zum Dialog zu geben, in Vortragsgesprächen, Seminaren und Workshops. Sie hat einen Lehrauftrag am Institut für Philosophie der Universität Rostock, ist Mitglied der Internationalen Gesellschaft für philosophische Praxis (IGPP) und philosophiert mit Kindern im Literaturhaus Hamburg. Schmidt lebt mit ihrer Familie in Reinbek bei Hamburg.