Beschreibung
Für viele stellt das Instrumentalisierungsverbot, wonach man andere Menschen nie bloß als Mittel behandeln darf, eine fundamentale moralische Wahrheit dar. Dieses Buch ist der Versuch, diese Ansicht näher zu fassen und zu begründen. Das Instrumentalisierungsverbot spielt nicht nur in unserer Alltagsmoral, sondern auch in moraltheoretischen Diskussionen eine wichtige Rolle. Verschiedenste Praktiken werden mit der Begründung als unzulässig kritisiert, dass mit ihnen Menschen instrumentalisiert würden. Doch was heißt es, die anderen bloß als Mittel zu behandeln? Es besteht, so wird in diesem Buch argumentiert, ein Zusammenhang zwischen unzulässiger Instrumentalisierung und Verletzung der Würde von Personen. In der Explikation des Würdebegriffs wird dieser Zusammenhang entfaltet. Die unzulässige Instrumentalisierung von Personen verletzt in bestimmten Fällen deren Würde, in anderen Fällen Ansprüche, die in der Würde von Personen begründet sind. Die Würde von Personen wird dabei als Anspruch auf Selbstachtung gefasst. Selbstachtung wird nicht im Sinne der Selbstwertschätzung verstanden. Im Blick steht vielmehr ein normatives Verständnis von Selbstachtung, wonach Personen ein Leben in Selbstachtung führen, sofern ihr Selbstverfügungsrecht von anderen und ihnen selbst geachtet wird. Der Anspruch auf Selbstachtung wird als Anspruch darauf begriffen, über wesentliche Bereiche des eigenen Lebens verfügen zu können. Diese Überlegungen zu Würde und Selbstachtung werden moraltheoretisch eingeordnet und abschließend auf paradigmatische Fälle der praktischen Ethik angewendet, bei denen es um die Instrumentalisierung von Menschen geht.
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Autorenportrait
Peter Schaber, Studium der Philosophie, Linguistik und Literaturkritik in Zürich; Forschungsaufenthalte in Oxford und London; 1998 - 2000 Gastprofessor an der Zentralen Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik an der Universität Hannover. 2000 - 2002 Lehrstuhlvertretung am Philosophischen Seminar der Universität Göttingen. Er ist Professor für Angewandte Ethik am Ethik-Zentrum der Universität Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der normativen und der angewandten Ethik. Bei mentis erschienen: Gene patentieren (zus. mit N. Anwander, A. Bachmann, K. P. Rippe, 2002) Gibt es eine universale Bioethik? (zus. mit N. Biller-Andorno, A. Schulz-Baldes, 2008) Weltarmut und Ethik (zus. mit B. Bleisch, 22009)