Beschreibung
In der vierbändigen Ausgabe seiner gesammelten Schriften sind in Band 3 Rubens Texte zu philosophischen Fragen der Naturwissenschaften und Beiträge zur Philosophiegeschichte versammelt. Ruben geht darin solchen Fragen nach wie: Was tun wir, wenn wir abstrahieren, wie gelangen wir zur präzisen physikalischen 'Begriffsbildung durch Abstraktion' und welche Bedeutung besitzt sie für das experimentelle Verhalten? Woher kommen die physikalischen Grundgrößeneinheiten und welche Art Kenntnisse gewinnen wir vermittels des Messen? Rubens rezipiert die philosophische Geistesgeschichte und macht sie für seine Sicht auf Naturwissenschaften fruchtbar. Seine wissenschaftsbezogenen Bemühungen um die Dialektik unterscheiden sich von der Frankfurter Schule, die mit Adorno erklärte, die 'physikalisch-mathematische Formelsprache' lasse sich 'in keinen dem menschlichen Bewusstsein unmittelbar kommensurablen Kategorien heimholen'.
Autorenportrait
Peter Ruben, geboren 1933 in Berlin, studierte nach einem dreijährigen Dienst bei der Kasernierten Volkspolizei (KVP) Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wurde 1958 exmatrikuliert und zur Bewährung in die Produktion geschickt. 1961 setzte er das Studium fort. 1969 promovierte Ruben mit dem Thema 'Mechanik und Dialektik'. 1975 wechselte er von der HUB zum Zentralinstitut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der DDR, wo er sich habilitierte. Ein Jahr lang war er Gastprofessor an der Universität Aarhus in Dänemark. 1981 wurde er aus der SED ausgeschlossen und ein Lehrverbot ausgesprochen. 1990 wurde Ruben zum Professor ernannt und am 1. Juni von den Mitarbeitern zum Direktor des Zentralinstituts für Philosophie gewählt, das zwei Monate nach Herstellung der deutschen Einheit geschlossen wurde. Von 1994 bis 1996 arbeitete Peter Ruben als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Frankfurt/Oder.